^ Mordfall von 1997 in Todtnau: 80 Hinweise gehen ein - Todtnau - Verlagshaus Jaumann

Mordfall von 1997 in Todtnau 80 Hinweise gehen ein

Verena Wehrle
Ermittlungen in einem Waldstück. Die Polizei wurde zu einem Erdloch gerufen, in dem eine verbrannte Leiche lag. Foto: /ZDF/Saskia Pavek

Der Fall einer verbrannten Leiche in Todtnau wird neu aufgerollt. Bei der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ wurde am Mittwoch erstmals die Gesichtsrekonstruktion der Toten gezeigt. Die Ermittler gehen nun den zahlreichen neuen Hinweisen nach.

Der Fall einer bisher unbekannten Frau, deren teilweise verbrannte Leiche am Donnerstag, 24. Juli 1997, in der Nähe des Wanderparkplatzes „Weißenbach“ bei Todtnau in einem Erdaushub gefunden wurde, wurde am Mittwoch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... Ungelöst“ nochmals gezeigt. Neu dabei war, dass die Gesichtsrekonstruktion der Frau zum ersten Mal im Fernsehen gezeigt wurde. Diese hatte ein Sachverständiger gezeichnet.

Der Fall wurde im Rahmen der Kampagne der niederländischen, belgischen und deutschen Polizeibehörden „Identify me“ in diesem Jahr neu aufgerollt (wir berichteten mehrfach). Stand Freitag, 11 Uhr, sind laut Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen insgesamt rund 80 Hinweise eingegangen. „Diesen wird nun nachgegangen“, so der stellvertretende Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Michael Blozik auf Nachfrage unserer Zeitung.

Wirt findet Handtasche

In der Sendung am Mittwoch wurde die Szene nachgespielt, bei der damals Beerensucher nahe des Hochkopfhauses zwischen Todtnau-Präg und Todtmoos die Frauenleiche auffanden.

Die Gesichtsrekonstruktion der Toten. Foto: zVg/Bundeskriminalamt

Daraufhin richteten die Ermittler eine Sonderkommission ein, die sich in umliegenden Hotels nach einer vermissten Urlauberin erkundigten – ohne Erfolg.

Jedoch hatte der Gastwirt des „Präger Böden“ eine weiße Handtasche in der Nähe gefunden. Zudem fanden die Ermittler am Tatort die Schaufel, mit der der Täter die Frau vergraben hatte. Mehrere Tage bis etwa zwei Wochen habe die Frau bereits im Erdaushub gelegen, bevor sie gefunden wurde, so die Vermutung der Ermittler. Aufgrund der Gesamtumstände ist von einem Tötungsdelikt auszugehen.

Das Opfer

Die Frau war zum Zeitpunkt ihres Todes etwa 20 Jahre alt und 1,64 Meter groß. Sie hatte braune, lange Haare und eine schlanke Statur. Das Opfer war mit einem dunkelblauen Rock mit hellen Blumenmuster und einem blauen Kunststoffgürtel mit goldfarbener Schnalle bekleidet. Zudem trug sie ein helles T-Shirt der Marke „Speedway“ und weiße Sandalen. Weiterhin könnte eine Handtasche der Marke „DeLanee“ dem Opfer gehört haben.

Kriminalhauptkommissar Matthias Höfling von der Kripo Lörrach erläuterte den TV-Zuschauern am Mittwoch den Fall. „Der wichtigste Schritt ist, die Identität der Frau herauszufinden“, betont er.

Bezug zur Region

Man vermute, dass die Frau einen Bezug zum Dreiländereck hat, sagte Höfling zu Moderator Rudi Cerne.

„Zum einen wurde die Leiche im Kreis Lörrach aufgefunden, zum anderen trug die Frau Kleidungsstücke, die damals nur in der Schweiz zu kaufen waren“, begründet Blozik diese Vermutung.

Belohnung ausgesetzt

Für Hinweise, die zur Aufklärung der Straftat und zur Ermittlung des Täters führen, wurde eine Belohnung in Höhe von 3000 Euro ausgesetzt, teilt Blozik mit. Bei Hinweisen, die zur Identifizierung der Toten führen, gibt es eine Belohnung in Höhe von 2000.

Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat Lörrach unter Tel. 07621/176-800 oder per E-Mail an loerrach.kk.d1.coldcase@polizei.bwl.de entgegen.

Die Sendung kann in der ZDF-Mediathek angesehen werden.

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