Müllentsorgung Zeller Recyclinghof soll doch bleiben

Verena Wehrle
Der Recyclinghof liegt zwischen Atzenbach und Riedichen. Ob er an dem Standort bleibt, ist unklar. Foto: /Verena Wehrle

Für den Hof wurde die Suche nach einem anderen Standort begonnen. Künftig kann dort nicht mehr jeder Abfall abgegeben werden. So sieht der Vorschlag des Betriebsausschusses Abfallwirtschaft aus. Der Kreistag muss darüber aber noch abstimmen.

Ein Fahrzeug nach dem anderen fährt rein und raus – auf dem Recyclinghof in der Riedicher Straße in Zell herrscht am Mittwochabend reger Betrieb. „Hier ist immer viel los“, sagt Rolf Kiefer, der den Recyclinghof im Auftrag des Landkreises betreibt, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Gegen Schließung

Im Oktober regte sich großer Widerstand in Zell, als bekannt wurde, dass vier Recyclinghöfe im Landkreis – darunter jener in Zell – geschlossen werden sollen. „Bürger aus Teilorten müssten 20 Kilometer fahren zum nächsten Recyclinghof nach Schönau oder Schopfheim, das ist eine gewaltige Entfernung“, hatte Bürgermeister Peter Palme in einer Ratssitzung dagegen argumentiert. Dieser Mülltourismus sei ökologisch nicht sinnvoll, so Palme damals. Und heute : „Wir versorgen 10 000 Menschen, das ist ein wichtiger Standort.“

Auch der Kreistag stimmte dem Vorschlag der Abfallwirtschaft, die Höfe grundsätzlich zu zentralisieren, nicht zu. Nach einer Umfrage unter Bürgern und der Empfehlung aus der Arbeitsgruppe Sammeln, Transportieren und Gebühren (SaTrag) nimmt das Ganze nun doch eine Kehrtwende. Die bestehenden Recyclinghofstandorte im Landkreis sollen grundsätzlich erhalten bleiben. Dies schlägt nun der Betriebsausschuss Abfallwirtschaft im Landkreis, der am Mittwoch tagte, dem Kreistag vor. Genauer: Bei dem Hybridmodell soll es Recyclingzentren geben, bei denen alles abgegeben werden kann sowie Recyclinghöfe, bei denen das Angebot eingeschränkt wird.

Neue Öffnungszeiten

Und was bedeutet das für Zell? Hier soll eben kein Zentrum, sondern lediglich ein Recyclinghof sein, an dem nur Abfälle, die häufig vorkommen, wie etwa Glas, Papier oder Karton angenommen werden. Alle weiteren Abfälle müssten die Bürger zu den Zentren bringen. Der Hof in Zell soll dann künftig auch nur noch freitagnachmittags und samstags geöffnet sein, lautet der Vorschlag. Aktuell ist der Hof dienstagsvormittags, mittwochnachmittags und samstagvormittags geöffnet. „An allen drei Tagen ist immer viel los“, sagt Betreiber Kiefer. Denn man habe diese Zeiten bewusst gewählt, um unterschiedliche Gruppen anzusprechen. „Mit den Einschränkungen kann Zell sich arragnieren“, sagt Bürgermeister Palme im Gespräch.

Ein neuer Standort?

Der Hof liegt etwas außerhalb, am Ortsausgang von Atzenbach auf dem Weg Richtung Riedichen. Laut dem Vorschlag des Ausschusses soll nun ein besser geeigneter Standort gefunden werden. Am aktuellen Ort seien einige Baumaßnahmen nötig. Man sei bereits in Gesprächen mit der Stadt und Eigentümern anderer in Frage kommender Flächen, teilt die Abfallwirtschaft mit. „Ich wüsste keinen anderen Standort in Zell“, sagt hingegen Kiefer. Es gebe eben nirgendwo in der Stadt so viel Platz. Er habe jedoch schon zahlreiche Anfragen von Interessenten erhalten, die sein Grundstück anders zu nützen wüssten. „Ich bin für alles offen“, sagt Kiefer und meint damit auch die nötigen Umbaumaßnahmen.

Das letzte Wort hat der Kreistag, der am 6. März darüber beraten wird.

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