Müllheim 104 neue Wohnungen geplant

Dorothee Philipp
So sieht der Plan der Bima für die Nachverdichtung aus: vier frei stehende Baukörper im Inneren des Areals und vier L-förmige Anbauten an bestehende Gebäude. Foto: zVg

Nachverdichtung: Pilotprojekt in Müllheim. Areal im Besitz des Bundes.

Müllheim - Rund 500 Wohneinheiten wurden in Müllheim in den zurückliegenden Jahren durch innerstädtische Nachverdichtung geschaffen. Trotzdem besteht weiter eine große Nachfrage vor allem nach bezahlbarem Mietwohnraum. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats stellte Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich ein neues Projekt mit Pilotcharakter vor, das weitere rund 104 Mietwohnungen in zentrumsnaher Lage schaffen soll.

Die Rede ist von einer Nachverdichtung auf dem Areal zwischen Wehrgasse und Vogesenstraße, wo derzeit sechs große Mehrfamilienhäuser stehen, in denen meist Angehörige der deutsch-französischen Brigade und Bedienstete der Bundeswehr wohnen. Das Areal befindet sich im Besitz des Bundes.

Mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) hat der Bund eine bundesunmittelbare rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts geschaffen, die innerhalb der Bundesverwaltung ein einheitliches Immobilienmanagement betreibt und seit 2013 Eigentümerin der rund 4600 Bundesimmobilien ist.

Areal zwischen Wehrgasse und     Vogesenstraße

Von der Bima stammt jetzt der Vorschlag, in Müllheim die großen Freiflächen des Areals mit vier weiteren Mehrfamilienhäusern zu bebauen und außerdem die jeweils außen liegenden bestehenden vier Gebäude mit L-förmigen Anbauten zu erweitern, so dass insgesamt acht Baukörper neu entstehen. „Das wäre bundesweit das erste Pilotprojekt dieser Art und eine ganz neue Unternehmenspolitik der Bima“, erklärte Siemes-Knoblich.

Die Pläne sind schon weit gediehen, wie die Präsentation des beauftragten Waldkircher Architekturbüros „fuchs.maucher.architekten“ zeigte. Die vier neuen Häuser sollen auf Lücke zwischen die bestehenden Baukörper gesetzt werden, so dass Belichtung und Belüftung nicht beeinträchtigt werden. Die verbleibenden Grünflächen werden so in sechs „Grünhöfe“ gegliedert und sollen mit einer halböffentlichen „Durchwegung“ gestaltet werden, also Fußwegverbindungen, die die Grundstücke diagonal durchmessen. Die vier Annexe an die bestehenden Häuser seien ohne größere Umbaumaßnahmen möglich, erklärte der Vertreter des Planungsbüros.

Auch die Feuerwehr hat über die Erschließung von der Wehrgasse her eine Zufahrtsmöglichkeit. Eine Tiefgarage, die ebenfalls von der Wehrgasse her anfahrbar ist, soll alle zusätzlichen Autos aufnehmen, betonte der Architekt. Alles in allem werden dann in diesem Quartier 245 Wohnungen zur Verfügung stehen.

Wohnungen für Bund-Angestellte und freien Markt

Was der Bund für seine Bediensteten nicht braucht, soll auf dem freien Markt „am unteren Rand der ortsüblichen Mieten“ angeboten werden. Es sei die Rede von Kaltmieten im Bereich um 8,50 Euro pro Quadratmeter, erklärte der Vertreter der Bima. Damit die Baukosten diese Zielvorgabe nicht sprengen, soll mit vorgefertigten Bauelementen gearbeitet werden. Im Zuge der Neugestaltung sei auch geplant, die bestehenden Wohnungen zu sanieren und die Dachgeschosse der Mehrfamilienhäuser für Wohnzwecke auszubauen.

Dass bei dieser Neustrukturierung die Belchenstraße als zweite Zufahrt für die Wohnbebauung am Zielberg wegfällt, scheint den Planern kein großes Problem zu sein. Es gebe da mehrere Ideen zur Notfallplanung, wenn mit der Zielbergstraße die dann einzige Zufahrt blockiert sein sollte.

Erster Spatenstich für das    Jahr   2019    geplant

„Wir sollten das Projekt jetzt vom Ziel her denken“, ermunterte die Bürgermeisterin das Ratsrund. Hier liege ein durchdachtes Konzept vor, das rundum überzeugt habe. „104 Wohnungen auf einen Schlag, das ist ein Wort“, freute sie sich.

Auch für SPD-Fraktionssprecher Ulrich Menny hat das Vorhaben „eine ganz neue Qualität“. Der erste Spatenstich soll im kommenden Jahr stattfinden.

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