Müllheim 50 Prozent der Stromkosten sparen

Volker Münch
Warmwasser auch für den Vereinssport bleibt in Müllheim gewährleistet. Foto: Pixabay

Energiekrise: Zahlreiche Maßnahmen werden in Müllheim angegangen / Warmes Wasser für Vereine

Die Energie- und Versorgungskrise beschäftigt die Stadt Müllheim. So wird die Straßenbeleuchtung in den Nachtstunden stundenweise ausgeschaltet und die Gebäude auf mögliche Ertüchtigungen geprüft. Ein großes Thema war, ob bei den Duschanlagen in den Vereinsheimen und in einem Teil der Sporthallen das Warmwasser abgedreht werden könnte. Das verwarf der Gemeinderat einstimmig.

Von Volker Münch

Müllheim. Das stundenweise Abschalten der Straßenbeleuchtung ist bereits in vollem Gang. Anders als ursprünglich angekündigt, werden die Straßenleuchten von Sonntag bis Donnerstag nicht schon um 23 Uhr gelöscht, sondern erst um Mitternacht. Freitags und samstags gehen erst um 2 Uhr die Lichter aus. An allen Tagen schalten sich die Laternen um 5 Uhr wieder ein.

Nur jede zweite Leuchte löschen nicht möglich

Nach einer Nachfrage aus der Mitte des Gemeinderats erklärte der zuständige Tiefbau-Dezernent Ronny Biesinger, dass das Löschen nur jeder zweiten Leuchte mit der veralteten Steuerungstechnik in Müllheim nicht machbar sei.

Die Vorgehensweise ergebe ein enormes Einsparungspotenzial von 25 bis 30 Prozent der Energiekosten für die Beleuchtung. Das sind laut Bürgermeister Martin Löffler rund 150 000 Kilowattstunden aufs Jahr gerechnet.

Vom Tisch ist die Idee, in verschiedenen städtischen Einrichtungen wie Sporthallen und Vereinsheimen das Duschwasser nicht mehr aufzuheizen, während die Kinder und Jugendlichen in den Schulen per Gesetz ein Anrecht auf Warmwasser hätten. Quer durch alle Fraktionen des Gemeinderats wurde kritisiert, den Vereinen das warme Wasser abzudrehen. Am Ende blieb es dabei, Warmwasser auch für den Vereinssport zu gewährleisten.

Zurzeit würden, so Ralf Kuppel vom Hochbaudezernat, die Heizungsanlagen aller städtischen Gebäude auf ihre Effizienz geprüft – mit dem Ziel, die Raumtemperatur moderat abzusenken. Um auch falsches Lüften und beispielsweise den sorglosen Umgang mit Warmwasser zu vermeiden, soll in den nächsten Tagen eine Handlungsanleitung an alle Mitarbeiter der Stadt, Nutzer der städtischen Einrichtungen und Bewohner städtischer Wohnungen herausgegeben werden.

Umstellung auf LED-Lichter

Ausgetauscht würden zudem Heizungspumpen gegen effizientere Geräte, die Heizungen würden hydraulisch abgeglichen und die Steuerungen wo nötig erneuert, berichtete Kuppel weiter. In die in Duschen in sämtlichen städtischen Liegenschaften würden Durchflussmengenregler eingebaut. Alle Leuchten in den Gebäuden sollen des Weiteren auf stromsparende LED-Lichter umgerüstet werden.

„Wir können so etwa 50 Prozent der Stromkosten sparen“, rechnete Kuppel vor. „Das kostet alles viel Geld. Nachdem die Energiekosten so stark gestiegen sind, lohnt es sich nun“, stellte Bürgermeister Löffler fest.

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