Müllheim Anbindung der Wohnquartiere soll besser werden

Volker Münch
Das Busangebot am Rand der Kernstadt, wie hier in der Südstadt in den Weihern soll besser werden. Foto: Alexander Anlicker

Eine Stadtbuslinie in der Müllheimer Kernstadt rückt in greifbare Nähe. Es geht dem Arbeitskreis Mobilität um eine bessere Versorgung des innerstädtischen Busverkehrs, der auch weiter entfernte Wohnquartiere an die Innenstadt anbinden soll. Gemeinderat und Bürgermeister machten sich das Anliegen zu eigen und brachte das Projekt auf den Weg.

Dass sich die Stadt mit der Stadtbuslinie intensiv beschäftigen wird, hatte Bürgermeister Martin Löffler schon vor der Ratssitzung zugesagt. Dem ging allerdings eine Ablehnung eines entsprechenden Einwohnerantrages aus formalen Gründen voraus, für welche die Vertrauenspersonen des Arbeitskreises wenig Verständnis gezeigt hatten. Der Inhalt, das wurde bei der Debatte deutlich, wurde praktisch einstimmig vom Ratsgremium geteilt.

Welche Ideen hinter dem Einwohnerantrag stehen, erläuterte Bruno Bartsch als Vertrauensperson des Arbeitskreises und Mitglied des Fahrgastbeirates. Mit der Einführung des ersten Teils des neuen Nahverkehrsplans des Zweckverbandes Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) komme es durch den Taktverkehr zu längeren Wartezeiten auf die Nahverkehrszüge am Bahnhof. Außerdem würden durch die neuen Linienführungen, die bereits heute einen Teil der Ortsteile anbinden und mit Inkrafttreten der weiteren Nord-Süd-Linien diese Verbindungen zwar verbessern, die innerstädtische Linienführung aber deutlich ausdünnen. Als Grund nannte Bartsch die vom ZRF geplante und vom Kreistag beschlossenen Linienführungen aus Richtung Hügelheim und demnächst auch aus Richtung Britzingen und Zunzingen als auch aus Richtung Feldberg. Sie sollen nicht mehr über die Innenstadt, also durch die Werderstraße und durch die Hauptstraße in der Unterstadt zum Bahnhof, geführt werden, sondern werden aus Zeitgründen über die Südtangente geleitet.

„Die innerstädtische Verbindung wird also deutlich ausgedünnt“, sagte Bartsch. Bisher seien es 60 Fahrtenpaare gewesen, künftig seien es, sagte Bartsch weiter, nur noch 29 Paare. Das sind Defizite, die nicht nur Bürgermeister Löffler, sondern auch die Mitglieder des Gemeinderates erkannt hatten. Auch die an der Peripherie der Innenstadt entfernt gelegenen Wohnquartiere wie das neue Gebiet „Am langen Rain“ oder die Südstadt vor Vögisheim würden nicht vom öffentlichen Personennahverkehr versorgt, hieß es weiter.

Nach einer ersten Idee hat der Arbeitskreis Beispiele erarbeitet, wie ein innerstädtischer Linienverkehr mit zwei sogenannten Midi-Bussen umgesetzt werden könnte. „Wir sind keine Fachplaner, die aufgezeigten Linienführungen sind nur Vorschläge als Diskussionsbasis“, betonte Bruno Bartsch und räumte auch beim eigenen Konzept Verbesserungsmöglichkeiten ein.

In der folgenden Fragerunde und bei der anschließenden Debatte wurde deutlich, wo es überall in dem neuen Nahverkehrsplan harkt. In dieser Phase der Diskussion wurde auch deutlich, dass viele Detailfragen noch zu klären sind. „Vermutlich kommen wir wirklich nicht ohne ein zusätzliches Stadtbussystem aus“, sagte Bürgermeister Löffler.

Deutlich wurde, dass es bei einem möglichen Stadtbussystem den meisten Ratsmitgliedern vor allen Dingen um die Anbindung der Wohnquartiere geht. Noch vor den Kommunalwahlen Anfang Juni, sagt der Bürgermeister, soll der Bau- und Verkehrsausschuss Ziele für ein künftiges Stadtbussystem formulieren und dann ein Fachplaner mit der Entwicklung sowie der Ermittlung der Kosten beauftragt werden. Dies beschloss der Gemeinderat einstimmig bei einer Enthaltung.

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