Von Dorothee Philipp
Müllheim Begeisterung für MINT-Fächer wecken
Weiler Zeitung 26.09.2018 - 22:00 Uhr
Versuchsaufbau für den selbstfahrenden Industrieroboter, der nach Programmierung Einzelteile zu individuell vorgegebenen Einheiten zusammensetzt. 
Versuchsaufbau für den selbstfahrenden Industrieroboter, der nach Programmierung Einzelteile zu individuell vorgegebenen Einheiten zusammensetzt. (Foto: Weiler Zeitung)
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Schülerforschungszentrum: In Müllheim eröffnet eines von vier Zentren im Landkreis
Die Illusion von extremer Tiefe bei einer Spiegelkonstellation von nur wenigen Zentimetern Dicke ist das Faszinierende beim „Infinity Mirror“. Ein Hingucker für jedes Raumdesign, vor allem, wenn durch farbige LEDs die Wirkung noch verstärkt wird. In nur vier Nachmittagen können die Kursteilnehmer des Angebots im neuen Müllheimer Standort des Schülerforschungszentrums Region Freiburg (SFZ) ihren eigenen „Infinity Mirror“ bauen und dabei jede Menge über Fertigungstechnik und Optik lernen.
Angebot für Schüler aller Schularten
Noten gibt es dabei keine. Anmelden kann sich jeder und jede mit Interesse an Technik und Forschung. Das Schülerforschungszentrum ist offen für Schüler aller Schularten. Die Kooperation des neuen Standorts des SFZ der Region Freiburg mit Firmen aus der Region hat das Projekt „Infinity Mirror“ ermöglicht, denn die in Müllheim ansässige Firma AUMA Riester, einer der Weltmarktführer im Bereich elektrische Stellantriebe und Armaturengetriebe, hat eins ihrer Labore sowie einen firmeneigenen Kursleiter zur Verfügung gestellt.
Enge Zusammenarbeit mit Firmen aus der Region
Ebenfalls direkt in der Firma findet auch der zweite Kurs in diesem Herbst, die Herstellung und Verpackung von Tabletten statt. In der Firma Losan Pharma in Neuenburg können die Kursteilnehmer bei allen Arbeitsschritten von der Einwaage der Rohstoffe über alle Herstellungsschritte wie Granulieren, Mischen und Tablettieren bis zum Verblistern selbst Hand anlegen. Damit bei der Anfahrt keine Kosten entstehen, hat sich mit Neoperl, einer weiteren auf dem Weltmarkt agierenden Müllheimer Firma ein Sponsor gefunden, der die Taxifahrt vom Müllheimer Bahnhof bis zur Losan und zurück finanziert.
Der dritte Kurs findet in einem der Technikräume der Müllheimer Georg-Kerschensteiner-Schule statt. Hier kann man Automatisierungstechnik hautnah erleben und auch beeinflussen: Ein Industrieroboter sortiert und kombiniert vorgefertigte Einzelteile je nach Anforderung des Programmierenden. Das fahrerlose Transportfahrzeug kann mit einem Mausklick zum genauen Einsatzort dirigiert werden. Ein Einblick in die Möglichkeiten der Informatik in Bezug auf speicherprogrammierbare Steuerungen, der mit seiner spielerischen Komponente nebenbei auch noch großen Spaß macht.
Der vierte Kurs beschäftigt sich mit der Planung, dem Bau und der Optimierung eines Windrads zur Stromerzeugung. Er findet in den Technikräumen des Markgräfler Gymnasiums statt. Auch hier sind keine Vorkenntnisse erforderlich.
Mit den Angeboten des Schülerforschungszentrums, das im Bereich Breisgau-Hochschwarzwald jetzt drei Standorte besitzt, sollen Schüler für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) begeistert werden und ohne Notendruck testen können, was sie besonders interessiert. Im Vordergrund steht das eigene Tun, die Arbeit an einem Projekt mit einem greifbaren Ergebnis. Ein weiteres Schülerforschungszentrum soll demnächst in Titisee-Neustadt eröffnet werden.
Auch für die Firmen ist das SFZ ein willkommener Partner, gelingt es doch auf diese Weise, die Jugendlichen mit der realen Arbeitswelt bekannt zu machen und vielleicht auch Nachwuchs für eine Ausbildung zu gewinnen.
Schülerforschungszentrum eingetragener Verein
Das Schülerforschungszentrum Region Freiburg ist ein eingetragener Verein, der im Februar 2017 gegründet wurde. Unter den Mitgliedern sind Schulen aus der Region des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald, der Stadt Freiburg sowie gemeinnützige Vereine und Unternehmen aus der Region. „Hier haben wir die große Chance, etwas anzubieten, was über den in den Schulen möglichen Rahmen weit hinausgeht“, freute sich Andreas Gorgas, Leiter des Markgräfler Gymnasiums Müllheim bei der Einführungsveranstaltung zum Programm am neuen Standort. Und Beate Wagner, Schulleiterin der Georg-Kerschensteiner-Schule, lobte die Arbeit der Dachorganisation Schülerforschungszentrum Region Freiburg und die Offenheit der Müllheimer Firmen für das neue Projekt, die es ermöglichen, dass den Teilnehmenden keinerlei Kosten entstehen.
Die Vernetzung des SFZ mit Schulen, Hochschulen und Industrieunternehmen der Region stelle die „erforderliche Expertendichte“ her, heißt es in einer Imagebroschüre.
Auf der Internetsseite www.sfz-rf.de sind alle Standorte und angebotenen Kurse des Schülerforschungszentrums mit Anmeldemöglichkeiten aufgeführt. E-Mail an info@sfz-region-freiburg.de
Ansprechpartner für den Standort Müllheim sind die Schulleiter Andreas Gorgas (Markgräfler Gymnasium) und Beate Wagner (Georg-Kerschensteiner-Schule).
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