Müllheim Bis 2025 soll alles fertig sein

Volker Münch
Im laufenden Betrieb werden Gleis- und Rampenarbeiten vorgenommen. Foto: Volker Münch

Bahnbaustelle: 80 Interessierte nehmen an Führungen teil / Dem Zeitplan um Wochen voraus

Wenn alles nach Plan läuft, sollen die Bauarbeiten am Müllheimer Bahnhof bis Pfingsten 2025 abgeschlossen sein. Dann sollen die Gesamtanlage rund um den Bahnhof und die beiden zusätzlichen Gleise in Betrieb gehen.

Von Volker Münch

Müllheim. Bis dahin sind indes noch etliche Kubikmeter Erde zu bewegen und zahlreiche Bauwerke zu erstellen. Das gaben bei einer Führung über die Baustelle der Leiter der Bauüberwachung, Eric Teßmer, und Christoph Klenert, der Leiter der Außenbeziehungen der Bahn beim Bahnprojekt Karlsruhe-Basel, bekannt.

Die Führungen über die Baustelle waren eingebettet in den bundesweiten „Tag der Schiene“, der erstmals stattfand. An zwei Tagen nahmen rund 80 interessierte Menschen an den Führungen am Müllheimer Bahnhof teil, darunter auch ehemalige Mitglieder der Bürgerinitiative Bürgerbündnis Bahn Markgräflerland (BBM).

Bereits weit gediehen ist die neue Autounterführung, die von der Eisenbahnstraße zum Parkplatz auf die Westseite führen wird. Ähnlich dieser Unterführung, die übrigens rund 8000 Tonnen wiegt, wird auch die Personenunterführung im künftigen Bahnhofsbereich im laufenden Bahnbetrieb mittels der Vorschubtechnik unter die Gleise geschoben. Bis dahin lagern die Schienen auf riesigen Stahlkonstruktionen. „Mit dieser Technik können wir Betriebsunterbrechungen auf ein Minimum reduzieren“, erklärte Teßmer.

Abriss früher als geplant

Bislang schreiten die Bauarbeiten zügiger voran als geplant: „Wir sind dem Zeitplan um sechs bis acht Wochen voraus“, freute er sich. Das sei gelungen, weil man in verschiedenen Bereichen Synergien nutzen konnte: etwa beim Abriss des Bahnhofgebäudes, der früher als ursprünglich geplant stattfand.

Lange Liste

Verwiesen wurde bei der Führung auch auf die nächsten Großprojekte, unter anderem die neue Brücke der B 378 über die Rheintalbahn, die neben der bisherigen Brücke errichtet und eine leichte Verschwenkung der Straße zur Folge haben wird.

Der sogenannte „Nordkopf“, also der Anschluss an den nächsten Planfeststellungsabschnitt, der in Hügelheim beginnt, ist eine weitere Aufgabe. Der Bau der Einrichtungen im Bahnhofsbereich, angefangen von der Fertigstellung der Unterführung, die Rampen zwischen den Bahngleisen zu den Bahnsteigen und zum westlich gelegenen Parkplatz, die neue Brücke über den Klemmbach und die damit verbundene vorübergehende Verlegung des Bachs sind nur einige der vielen Projekte, die Teßmer und Klenert zu der Feststellung veranlassten: „Wir haben also noch ordentlich Arbeit vor der Brust.“

ICE-Halt möglich

Apropos Bahnsteige: Anders, als es noch vor einiger Zeit hieß, werden die Bauwerke nicht verkürzt, sondern mit einer Länge von 240 Metern und einer Höhe von 55 Zentimetern gebaut.

„Das ermöglicht theoretisch den Halt eines einfachen ICEs und auch eines ICs wie dem Badenkurier“, erklärte Teßmer. Ein Thema, das noch vor wenigen Jahren zu großen Diskussionen zwischen der Stadt und der Bahn geführt hatte.

Erledigt seien die Ausgleichsmaßnahmen, wie sie der Planfeststellungsbeschluss vorschreibt. Neue Lebensräume für Reptilien aller Art und für Tiere wie Fledermäuse seien geschaffen worden. Letztere Tierart erhielt sogar eine eigene Brücke – eine Maßnahme, die Millionen verschlang.

Was übrigens früher im Bahnhofsbereich das Gleis 1 war, ist seit der Inbetriebnahme des neuen digitalen Stellwerks zu Gleis 3 umbenannt worden. Die Nummerierungen 1 und 2 sind bereits für die neuen Fernzugschienenstränge vorbehalten, die noch gar nicht gebaut sind.

Weitere Führungen geplant

Bis 2024 wird die Bahn, das kündigte der Leiter der Bauüberwachung an, die Bahnsteige immer wieder je nach Bauphase „anfassen“. Sie sollen aber so schnell wie möglich schon früher nutzbar sein. Allerdings können bis dahin noch Überdachungskonstruktionen, Sitzgelegenheiten und ähnliches fehlen, erklärte Teßmer.

Künftig will die DB Netze AG weitere Führungen auf der Baustelle anbieten, kündigte Christoph Klenert an.

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