Müllheim Das Rückhaltebecken ausbauen

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Die Stadt Müllheim plant die Erhöhung des Damms an der Hügelheimer Runs. Foto: Anlicker

Umwelt: Verbände fordern Gesamtkonzept für Hügelheimer Runs

Müllheim. Die Dammertüchtigung der Hügelheimer Runs in der Unterstadt Müllheim sei nicht genehmigungsfähig, schreiben die Umweltverbände RegioWasser, Nabu, BUND und die Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz (AGUS) Markgräflerland in ihrer Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren. Die Umweltverbände schlagen ein Gesamtkonzept für den Hochwasserschutz im Klemmbach-Einzugsgebiet vor. Um den Hochwasserschutz entlang der Hügelheimer Runs im Müllheimer Westen zwischen dem Abschlag der Neuenburger Runs und der B 3 zu verbessern, sollen 50 Bäume gefällt werden, um auf 400 Meter Länge beidseitig Spundwände in die Dämme„einrütteln“ zu können. Nach Auffassung der regionalen Umweltverbände sei diese Planung nicht genehmigungsfähig. Durch die Spundwände würde Hochwasser schneller und in größerer Menge runsabwärts abgeleitet. Dadurch erhöhte sich das Hochwasserrisiko durch Einstau an den unterhalb gelegenen Brücken. Das Hochwasserrisiko würde damit nicht verringert, sondern bachabwärts verlagert. Dies wäre nur zulässig, wenn die Verlagerung des Hochwasserrisikos durch einen„funktionsgleichen Ausgleich“ kompensiert würde. Der rechtlich erforderliche Ausgleich sei in der vorliegenden Planung aber nicht vorhanden.

Zudem führe die Beseitigung der Gehölze und Bäume entlang der Runs zu einer Beeinträchtigung des Landschaftsbilds und zu Nachteilen für regionale Fledermaus- und lokale Insekten-Populationen.

Anstelle einer „Dammertüchtigung“ schlagen die Umweltverbände ein stimmiges Gesamtkonzept für denHochwasserschutz und –rückhalt im Klemmbach-Einzugsgebiet vor. Erste Priorität in einem integralen Gesamtkonzept hat dabei die Vergrößerung des Rückhaltevolumens im Hochwasserrückhaltebecken „Tritschler Säge“.

Die Umweltverbände regen unter anderem an, zu prüfen, ob dieser Aushub zur Abdichtung der Bugginger Kalihalde verwendet werden kann. Anschließend könnte die Halde zusätzlich mit einer großen Freiflächen-PV-Anlage belegt – und damit versiegelt werden. Statt Nutzungskonkurrenzen würde sich das vorgeschlagene Gesamtkonzept durch Synergien zwischen Hochwasservorsorge, Haldensanierung und Grünstromgewinnung auszeichnen, heißt es abschließend.

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