Müllheim Die Personalkosten steigen exorbitant

Volker Münch

Die Gebühren für die städtischen Kindertagesstätten werden zum 1. Januar 2024 erhöht. Das beschloss der Müllheimer Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause.

Mit der Erhöhung wird weiterhin der empfohlene Kostendeckungsgrad von 20 Prozent nicht erreicht.

In Müllheim gibt es aktuell 50 Gruppen in rund 20 Einrichtungen, die meisten in städtischer Trägerschaft. Im Jahr kommen etwa 1,2 Millionen Euro an Gebühren zusammen, berichtete der zuständige Dezernent Michael Kaszubski. Um die empfohlene Kostendeckung von 20 Prozent der Gesamtkosten bisher zu erreichen, müssten Mehreinnahmen über die Gebühren in Höhe von 450 000 Euro generiert werden.

Ohne Mehrkosten kalkuliert

Tatsächlich sind die Personalkosten exorbitant angestiegen. Allein um die Tariferhöhungen abdecken zu können, wäre eine Gebührenerhöhung um zwölf Prozent notwendig. Weitere Mehrkosten für den Betrieb der Einrichtungen wie Energiekosten, die Kosten beispielsweise für Reinigungskräfte, Hausmeister, Bundesfreiwilligendienst, andere Personalkosten, Zusatzausgaben nach Anträgen freier Einrichtungsträger auf Übernahme der Betriebsdefizite und zur Betreuung von Inklusionskindern sind hierbei noch nicht berücksichtigt, genauso wenig wie die Kosten für den notwendigen Ausbau des Betreuungsangebots.

Kostensteigernd wirken sich auch der zusätzliche Sachaufwand und die Ausweitung der Sprachförderung aus. Tatsächlich sinkt trotz der vorgeschlagenen Gebührenerhöhung der Deckungsgrad auf etwa 13 Prozent. Berücksichtigt werden muss, dass für mehr als 20 Prozent der Familien aus sozialen Gründen die Gebühren von der Stadt übernommen werden, betonte Kaszubski. Die vorgeschlagene Erhöhung um 8,5 Prozent basiert auf der Empfehlung der kommunalen Spitzenverbände.

Mehr Ganztagesbetreuung

Ein paar Beispiele für Kinder über drei Jahre: Für das erste Kind in der Regelbetreuung steigt der Beitrag von 124 auf 135 Euro, beim Zweitkind steigt de Gebühr von 67 auf 73 Euro. Bei den Gruppen mit verlängerten Öffnungszeiten kostet das Erstkind dann 146 Euro, also elf Euro mehr als bisher. Die Ganztagesbetreuung mit über sieben Stunden täglich ist neu, die Gebühr beträgt für das erste Kind 248 Euro, das zweite Kind schlägt mit 125 Euro zu Buche.

Das bestehende Angebot der Ganztagesbetreuung mit 8,75 Stunden pro Tag kostet künftig 324 anstatt heute 299 Euro. Hinzu kommen die Essenskosten. Dieses Angebot wird bei der Betreuungsdauer nochmals erweitert auf mehr als 8,75 Stunden beziehungsweise 44 Stunden pro Woche. Für das Erstkind steigt hier die Gebühr von 313 Euro heute auf 340 Euro, zuzüglich Essen.

Für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren steigen die Gebühren bei der Ganztagesbetreuung (mehr als 35 bis 38,5 Stunden wöchentlich) für das erste Kind von 309 auf 335 Euro. Der Aufwand für das Essen wird extra erhoben.

Auf der Internetseite der Stadt werden sämtliche Betreuungsangebote mit den neuen Gebührentarifen eingestellt oder können beim zuständigen Dezernat für Bildung, Bürger, Ehrenamt, Fachbereich 50 Bildung, Jugend, Familie angefragt werden.

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