Müllheim Ein Dorf mit eigener Identität

Volker Münch
Die Laienspielgruppe stellte die historische Situation nach, in der der Vertrag zwischen einem Landwirt und einem Mönch des Klosters Lorsch unterzeichnet wurde, der zur ersten urkundlichen Erwähnung vor 1250 Jahren führte. Foto: Volker Münch

Mit einer Geburtstagsfeier in der Paradieshalle startet der Ortsteil Feldberg in die Feierlichkeiten zum Jubiläumsjahr. Übers Jahr hinweg wird mit Veranstaltungen an die erste urkundliche Erwähnung vor 1250 Jahren erinnert.

Der Feldberger Ortschaftsrat hat bei der Jubiläumsfeier zum Auftakt des 1250-jährigen Dorfjubiläum ein schönes Zeichen gesetzt: Zwar war die Dorfgeschichte der Grund für das Jubiläum, Mittelpunkt stand aber die Entwicklung, die Feldberg zu einer lebendigen Dorfgemeinschaft mit einer bis heute bewahrten eigenen Identität gemacht hatte.

Feldbergs Ortsvorsteher Ralf Schwald verwies auf die Geburtsstunde Feldbergs und Rheintals. Seither hätten etwa 55 Generationen die beiden Dörfer mit Leben erfüllt und heute zu einem lebendigen und jungen Dorf entwickelt.

Schwald nannte manches für die Ortsgeschichte bedeutendes Datum. Er zitierte auch aus der jüngsten Historie, als Feldberg mit seinen Ortsteilen Rheintal und Gennenbach im Zuge der Kreis- und Gemeindereform nach Müllheim eingemeindet wurde.

Eingemeindung 1972

Dabei spielte laut Schwald der damalige Bürgermeister Fritz Hollenweger eine bedeutende Rolle, als er Plänen für ein Zusammengehen mit den Eggenertal-Gemeinden oder mit Auggen eine Absage erteilte und nur eine Fusion mit Müllheim für sinnvoll erachtet habe. Der erste Ortsvorsteher war Georg Bolanz, der aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Jubiläumsfeier teilnehmen konnte. Dafür waren sämtliche Nachfolger gekommen: Hermann Waldkirch, Peter Waldkirch, Heide Müller, Hans Adam und Ulli Waldkirch, der heutige Bürgermeister von Auggen.

Die Eigenständigkeit Feldbergs betonte Müllheims Bürgermeister Martin Löffler. Es sei wichtig, diese trotz der Eingemeindung im Jahr 1972 weiterhin zu erhalten und den Charakter des Dorfes zu wahren. Das gelinge, so Löffler weiter, durch die große Bodenständigkeit der Feldberger Menschen. „Ich schätze die enorme Freundlichkeit und Geselligkeit der Feldberger“, betonte der Bürgermeister und würdigte darüber hinaus die „Schönheit des höchstgelegenen Ortsteils“.

Geburtstagspräsente

Während der Müllheimer Bürgermeister kein Geschenk im Gepäck hatte, brachten die Vertreter der übrigen Ortsteile einen Bienenstock als Präsent mit. Ganz ohne Geschenk blieb der Auftritt des Bürgermeisters und seines Beigeordneten nicht: Die Stadt hat nämlich das Dorfjubiläum mit einem respektablen Haushaltsansatz ausgestattet.

Aus dem elsässischen Issenheim, mit dem die Feldberger seit vielen Jahren eine Freundschaft pflegen, überreichten Bürgermeister Marc Jung und Guy Casciari ein Präsent und wünschten für die Zukunft, die Freundschaft weiter auszubauen. Gelungen war der Auftritt der Laienspielgruppe, die die Szene aus der Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung darstellte. Eingeleitet wurde der szenische Auftritt durch einen historischen Rückblick, geschrieben von Carsten Schwenker. Sein Streifzug durch die Dorfgeschichte war alles andere als trocken und wurde mit einigen humorvollen Spitzen angereichert.

Grußworte

Grußworte gab es auch von Pfarrer Ralf Otterbach und Auggens Bürgermeister Waldkirch, der für die übrigen Bürgermeister sprach und dabei auch mit so mancher humorvollen Einlage glänzte.

Gemälde

Ein besonderes Geschenk machte der Ortschaftsrat seinem Dorf selbst: Er hatte ein Gemälde bei der Feldberger Künstlerin Bettina Ihle zum Jubiläum in Auftrag gegeben. Musikalisch umrahmten der Gesangverein und der Musikverein die Feier. Die Texte einiger Liedbeiträge stammten von der Feldberger Heimatdichterin Paula Hollenweger.

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