Von Dorothee Philipp Badenweiler/Müllheim. Seit die Verleihung des Gutedel-Cups vor acht Jahren von Schloss Bürgeln nach Badenweiler verlegt wurde, hat sich die Veranstaltung in Kombination mit dem Müllheimer Weinmarkt, der am Folgetag stattfindet, zu einem echten Publikumsmagneten von überregionaler Strahlkraft entwickelt. Auch in diesem Jahr werden zu der Preisverleihung im Badenweiler Kurhaus wieder 400 bis 600 Besucher erwartet. Den Gala-Abend, an dem man anschließend auch die Siegerweine verkosten kann, moderieren die Badische Weinkönigin Josefine Schlumberger und der Vizepräsident des Badischen Weinbauverbands, Ernst Nickel. Für das Catering nach dem Programm sorgt erstmals das neue Kurhaus-Bistro „Carpe Diem“. Publikumsmagnet mit Strahlkraft „Wir sind stolz, dass wir mit dem ältesten Weinmarkt Badens in Kombination mit dem Gutedel-Cup etwas Einzigartiges in der Region haben“, sagt Thomas Senf, Geschäftsführer des den Gutedel-Cup veranstaltenden Vereins „Markgräfler Wein“. Auch Holger Lauer vom Müllheimer Kulturdezernat ist voll des Lobes über die gute Zusammenarbeit zwischen dem Kurort und der Markgräfler Weinhauptstadt: „Die beiden Veranstaltungen werden als Einheit wahrgenommen“, ist er zufrieden. Dass der Gutedel-Cup ein besonderes Renommee für die jeweiligen Sieger bedeutet, zeigt die große Teilnehmerliste: Rund 200 Gutedel wurden zur Bewerbung angestellt, allein 41 davon kommen aus der Schweiz. Sie werden in der Kategorie „Gutedel Selektion trocken“ bewertet. Die anderen Kategorien gelten dem Qualitätswein trocken, dem Kabinett trocken und dem Gutedel edelsüß. In mehreren Durchläufen werden diese Weine anonym von einer Fachjury im Freiburger Weinbauinstitut bewertet, bis am Ende aus jeder Kategorie die zehn besten ermittelt sind. „Der Gutedel-Cup hat über die Jahre dazu beigetragen, dass die Weine von heute eine Spitzenqualität erreicht haben, die mit dem früher als „leichter Zechwein“ belächelten Gutedel nichts mehr gemein haben“, sagt Senf. Die Voraussetzung dafür schaffen beispielsweise konsequentes Qualitätsmanagement beim Lesegut und im Keller sowie Mengenreduktion durch Rückschnitt. Das große Publikumsinteresse am Gutedel-Cup sorgt auch dafür, dass die Siegerweine in der Regel schnell ausverkauft sind. Dann richte sich der Fokus der Kunden oft auch auf die anderen Sortimente der Weinerzeuger, hat Senf beobachtet. Rund ums Thema Wein tut sich vieles Dass Wein ein hervorragendes Zugpferd für den Tourismus ist, kann auch Angelika Lesniak, die Veranstaltungsleiterin der Badenweiler Thermen und Touristik GmbH (BTT), berichten. „Um dieses Thema herum tut sich vieles, wie Weinwanderungen, Verkostungen, Themenabende und andere Events“, sagt sie. Allein zum Gutedel-Cup in Verbindung mit dem Weinmarkt reisen viele auswärtige Gäste eigens für das verlängerte Wochenende an. Auch der Müllheimer Weinmarkt, der in diesem Jahr seine 133. Auflage erlebt, wartet mit Bewährtem und neuen Ideen auf: So wird in diesem Jahr neben der Sonderverkostung von Winzersekten erstmals auch eine Sonderverkostung mit Weinen aus der Schweiz angeboten. Insgesamt stehen rund 300 Weine von 50 Erzeugerbetrieben zur Probe. Dass der badische Wein trotz seines begrenzten Anbaugebiets ein internationales Thema ist, zeigt auch die Wahl des diesjährigen Schirmherrn für den Müllheimer Weinmarkt: Jean Klinkert ist der Präsident des Verbands für touristische Entwicklung im Südelsass und der badischen Nachbarschaft sehr zugetan.