Kunststaatssekretärin Petra Olschowski hat zehn Persönlichkeiten mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg ausgezeichnet – unter ihnen auch Inge Rosenkranz aus Müllheim. Müllheim. Geehrt werden die zehn Bürger für ihr Engagement in der – auch grenzüberschreitenden – Orts- und Regionalgeschichtsforschung und der Landeskultur sowie für ihren Einsatz in der Fasnetstradition, in Volksmusik und Volkstanz sowie der Chorarbeit. „Weltoffenheit und Heimatverbundenheit sind gleichermaßen typisch für Baden-Württemberg. Wir zeichnen heute Persönlichkeiten aus, die diesen Gleichklang mit ihrem Einsatz für Andere und ihre Region verkörpern“, meinte die Staatssekretärin bei der Übergabe der Medaillen, die traditionell den Auftakt der Landesfesttage im Rahmen der Heimattage Baden-Württemberg bildete. Ausrichtungsort ist dieses Jahr die Stadt Bad Mergentheim. Die Heimatmedaille wurde unter anderem Inge Rosenkranz aus Müllheim, Jahrgang 1944, verliehen. Sie hat als ehemalige Lehrerin viele Projekte zur Geschichte des Markgräflerlands durchgeführt und war an zahlreichen Ausstellungen beteiligt. Insbesondere der Stadtgeschichte Badenweilers galt ihr Interesse – von den Zeiten der Römer bis zur Situation der in Badenweiler lebenden Künstler. 2008 engagierte sie sich mit ihrer Schülergruppe bei der Aktion Stolpersteine, die zur Erinnerung an frühere Badenweiler Juden in den Straßen der Gemeinde verlegt wurden. Umfangreiche Recherchen in den Archiven über ehemalige jüdische Mitbürger gingen voraus. Stolpersteine erinnern an Badenweiler Juden Im vergangenen Jahr hat sie eine Ausstellung über „70 Jahre nach der Befreiung der Überlebenden von Auschwitz“ im Rathaus in Badenweiler aufgebaut. Ihr umfangreiches Wissen über die Region und über das Oberrheingebiet ist in das Oberrheinschulbuch „Vivre dans le Rhin Superieur/Leben am Oberrhein“ eingeflossen, das als trinationales Lehrwerk vor einigen Jahren von der Oberrheinkonferenz herausgegeben wurde. 30 Jahre lang organisierte sie den Schüleraustausch zwischen Badenweiler und der französischen Partnergemeinde Vittel und arbeitete im Partnerschaftskomitee ihres Wohnorts Müllheim mit. Seit 18 Jahren gehört sie ehrenamtlich der Jury zur Verleihung des Landespreises für Heimatforschung an. Die Auswahl der Persönlichkeiten, die mit der Heimatmedaille ausgezeichnet werden, erfolgt durch den Landesausschuss Heimatpflege Baden-Württemberg und basiert auf den Vorschlägen der Arbeitskreise für Heimatpflege in den Regierungsbezirken. Die Auszeichnung wird Bürgern zuerkannt, die sich um die Heimat Baden-Württemberg besonders verdient gemacht haben. Mit ihrer Begeisterung und Einsatzfreude leisteten die Träger der Heimatmedaille einen wichtigen Beitrag für die kulturelle Identität und den Zusammenhalt in der Gesellschaft, so die Staatssekretärin bei der Übergabe. „Das ehrenamtliche und bürgerschaftliche Engagement ist Ausdruck dafür, wie demokratisch, frei und menschlich eine Gesellschaft ist. Das hieraus entstehende Wir-Gefühl der Menschen im Land bildet eine gute Basis dafür, den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen. Hierzu gehören auch die Integration von Menschen anderer Herkunft und von neuen Einflüssen in einer globalisierten Welt.“ Insbesondere der lebendigen und innovativen Vereins- und Bürgerkultur im Land komme dabei eine wichtige Rolle zu.