Müllheim Gesprächsangebot an Ratsfraktionen

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Gut besucht war die Infoveranstaltung des AK Mobilität zum Thema Stadtbus. Foto: zVg/Stefanie Horlitz

Die Müllheimer möchten einen Stadtbus, lautet das Fazit einer Informationsveranstaltung des Arbeitskreises Mobilität. Jetzt sind die Gemeinderatsfraktionen am Zuge.

Das Team des Arbeitskreises Mobilität präsentierte am Dienstag im großen Saal des katholischen Gemeindehauses in Müllheim die Ergebnisse seiner Meinungsumfrage sowie die weiteren Schritte zur Einführung eines Stadtbusses.

Dass das Thema Stadtbus in der Müllheimer Bevölkerung sehr populär ist, bezeugten nicht nur die 60 Besucher der Veranstaltung sondern auch die 98 Prozent der 2360 Bürger, die bereits im Sommer bei der Umfrage teilgenommen und sich für einen Müllheimer Stadtbus ausgesprochen haben, heißt es im Nachbericht der Veranstaltung. Auch der Gemeinderat hatte sich kürzlich zur Verbesserung des Müllheimer ÖPNV einstimmig einen Viertelstundentakt der Busse zwischen Bahnhof und Stadtmitte gewünscht. Unter den Bedingungen des neuen Nahverkehrsplans lässt sich dieser Wunsch allerdings an keiner einzigen Haltestelle der Müllheimer Kernstadt realisieren, wie der AK Mobilität aufzeigte. Das vorgestellte Stadtbusnetz ergänze hingegen den Linienbusfahrplan so, dass gleich an sechs Kernstadthaltestellen ein echter Viertelstundentakt zum Bahnhof entsteht.

Schwerpunkt der Informationsveranstaltung war aber die Frage, wie es nun nach der Umfrage weiter geht. Dazu verwies Tilman Sprondel auf andere Kommunen, die bereits einen Stadtbus betreiben. Dort waren es immer eine oder mehrere politische Fraktionen, die sich des Stadtbusses angenommen und ihn letztendlich zur Umsetzung gebracht hat. Genau dies erwartet das Arbeitskreisteam in Müllheim jetzt auch. Denn aufgrund der hohen Zustimmung bei den Bürgern, dürften Fraktionen, die einen Stadtbus ablehnen, in der Bevölkerung viele Sympathien einbüßen, wie Sprondel schlussfolgerte.

Zur weiteren Einführung des Stadtbusses bietet der Arbeitskreis interessierten Fraktionen an, sich mit ihnen über Details des erarbeiteten Stadtbuskonzeptes auszutauschen und ihnen seine Erfahrungen zur Verfügung zu stellen. Eingegangen wurde bei der Veranstaltung auch auf kritische Fragen der Zuhörerschaft. Bedenken wurden insbesondere über die Finanzierbarkeit eines Stadtbusses geäußert. Mit Daten aus den Haushaltsplänen der Stadt und des Landkreises Breisgau Hochschwarzwald wurde dargelegt,dass sich die Stadt Müllheim in diesem Jahr über die verpflichtend zu zahlende Kreisumlage mit knapp 500 000 Euro an den Betriebskosten der Linienbusse beteiligt. Für freiwillige ÖPNV-Leistungen, wie die Abendverbindungen der Linie 111 oder das Mitternachtstaxi, gibt die Stadt aktuell 85 000 Euro pro Jahr aus. Dies entspreche gerade einmal 0,14 Prozent des 63 Millionen Euro umfassenden Müllheimer Haushaltsvolumens. Bei einem solch niedrigen freiwilligen Beitrag zur landesweit gewollten Verkehrswende kann es nicht schwerfallen, dem ÖPNV eine höhere Priorität als bisher einzuräumen und so eine Finanzierung des Stadtbusses sicherzustellen, meint der AK Mobilität.

Andere Kommunen im Gebiet de Regio-Verkehrsverbunds Freiburg (RVF), wie beispielsweise Bad Krozingen oder Emmendingen, machen es bereits vor. Ihre freiwilligen Beiträge zum ÖPNV sind – gemessen am Haushaltsvolumen – vier beziehungsweise sogar acht mal höher als in Müllheim.

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