^ Müllheim: Hinreißend von Mozart bis Dvorak - Müllheim - Verlagshaus Jaumann

Müllheim Hinreißend von Mozart bis Dvorak

Bianca Flier
Mit launigen Erläuterungen führte Dirigent Uwe Müller-Feser durchs Programm. Foto: Bianca Flier

Minutenlanger Applaus für Orchester und Solisten

Müllheim - Ein riesiger Publikumserfolg war das Frühjahrskonzert des Markgräfler Symphonieorchesters, das am Samstagabend im Bürgerhaus Premiere hatte.

Während draußen leise der Schnee rieselte, hat das Orchester mit Dirigent Uwe Müller Feser und den Gesangsolisten Iris Benesch (Sopran) und Werner Baumgartner (Bariton) die zahlreichen Zuhörer mit hinreißenden Darbietungen von Werken der Komponisten Mozart, Dvorak und Rimski-Korsakow bestens unterhalten.

Die Einstimmung in den Abend mit Wolfgang Amadeus Mozarts Ouvertüre aus der Oper „La Nozze di Figaro“ war ein gelungen gestaltetes instrumentales Meisterstück. Die im Presto-Tempo dahineilenden, mitreißenden Klänge entführten die Hörer in die wunderbar leichte und ausgelassene Welt der Komischen Oper. Gleichzeitig war dies der Auftakt zu den brillant interpretierten Arien und Duetten, die Iris Benesch und Werner Baumgartner unter dem Motto „From Mozart with Love“ präsentierten.

Mozart-Melodien mit szenischen Details

Ein bunter Strauß der schönsten Melodien aus „Die Hochzeit des Figaro“ und „Don Giovanni“ begeisterte mit den virtuosen Stimmen der beiden Vokalsolisten und den hervorragenden Untermalungen des Orchesters. Dazu erzählte Dirigent Müller-Feser in amüsanter Weise von den Handlungssträngen, um die es ging. Dem Duett „Cinque, dieci, venti“, einem köstlichen Dialog zwischen Figaro und seiner geliebten Susanna, folgte die Bariton-Arie „Non più andrai“, in welcher Figaro dem Pagen Cherubino das Militärleben schmackhaft machen möchte. Danach schlüpfte Iris Benisch gekonnt in die Rolle der Gräfin Almaviva und zelebrierte mit lyrischen und dramatischen Akzenten die Arie „Porgi Amor“, ein verzweifelter Appell an das Schicksal, ihr die Liebe ihres flatterhaften Gatten zurückzugeben. Dass sie nichts zu befürchten hatte, machten das Duett „Crudel perché finora“ und Susannas Arie „Giunse alfin il momento“ klar. All diese herrlichen Darbietungen wurden durch kleine szenische Details bereichert, die hübsch aufeinander abstimmt waren.

Ein Höhepunkt war das bekannte Duett „Reich mir die Hand mein Leben“ aus der Oper „Don Giovanni“ – die berühmte Szene, in welcher der raffinierte Schurke Giovanni das naive Bauernmädchen Zerlina erfolgreich verführt. Die Bariton-Arie „De veni alla finestra“ wurde von Konzertmeisterin Sarah Müller-Feser auf der Violine ausdrucksvoll begleitet. Der Applaus war so herzlich, dass das Duo als Zugabe noch das beliebte Duett „Papapa“ von Pagageno und Papagena aus der „Zauberflöte“ zum Besten gab.

Spanisches Flair im Bürgerhaus

Nach der Pause standen zwei Orchesterstücke auf dem Programm, die dem Publikum mit Verve und genialem Duktus der Interpretationen gewaltig einheizten. Zunächst erklang das „Capriccio Espagnol“ von Nikolai Rimski-Korsakow. Das Markgräfler Symphonieorchester inszenierte mit seiner Interpretation der vier Sätze ein opulentes Klanggemälde. Feurige Tänze, folkloristische Szenerien, heiße Zigeunermelodien und machtvolle Siesta-Impressionen betörten mit ihrem unglaublichen Reichtum an Farben und Ausdrucksformen. Man spürte, dass Dirigent und Ensemble ein ausgesprochenes Feeling für diese Musik hatten und jedes einzelne Element im Geist des Komponisten auslebten. Der finale Fandango mit seinen Flamenco-Rhythmen war ein atemberaubender Höhepunkt. Auch das Schlagwerk hatte reichlich zu tun.

Als Konzertfinale standen drei Sätze aus der Suite „Slawische Tänze“ von Antonin Dvorak auf dem Programm. Der erste Satz bot eine zauberhaft gestaltete Folge opulenter musikalischer Panoramen, in denen der Komponist mannigfaltige Eindrücke der slawischen Folklore verarbeitet hat. Satz Nr. 8, wohl der bekannteste aus der Suite, ließ die Herzen durch seine anmutige Darbietung höherschlagen. Der fulminante Vortrag des rasanten 10. Satzes bewies einmal mehr, dass das Markgräfler Symphonieorchester und sein Dirigent Uwe Müller-Feser eine großartige Einheit bilden. Der Applaus donnerte minutenlang.

Die Zugabe mit der ukrainischen Nationalhymne veranlasste zahlreiche Hörer, aufzustehen, und auf diese Weise ihre Solidarität zu bekunden.

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