Fünf Blockflöten in fünf Größen konnte man bewundern beim Auftritt von Aurélia Grollmus, Hans Mees, Paul Neumeister, Nina Wiesmann und Brit von Osten (II), die ein Stück aus einer Sammlung aus dem frühen 17. Jahrhundert musizierten. Ein feiner differenzierter Holzklang mit zarten Nuancen. Ebenfalls mit Lecuona zum ersten Preis gelangt war Xiaou Bian (III), die das virtuose, die ganze Breite der Klaviertastatur bespielende „San Francisco el grande“ vorstellte. Clara Berndt (III) zeigte mit Rachmaninows Prélude in cis-Müll eine reife Musikalität, die die Virtuosität in den Dienst von Ausdruck und Aussage stellte. Und noch einmal Holzbläser, jetzt als Fagott-Trio: Frieder Büchner, Emma Gadesmann und Josua Gayer (III) überzeugten mit einer Transkription des Allegro aus Bachs sechstem Brandenburgischen Konzert.
Sonderpreis
Dass die Altersgruppe IV bereits an hohen professionellen Standards anknüpft, bewiesen die beiden letzten Interpreten. Moritz Ramm präsentierte mit der Suggestion diabolique von Prokofieff ein effektvolles Virtuosenstück mit diabolischer Düsternis, durch die das Grundmotiv in immer neuen Verkleidungen hervorblitzt. Für die Interpretation von Liszts Ungarischer Rhapsodie Nr. 2 hatte Victor Ferger einen Sonderpreis erhalten. Souverän traf er den schönen großen, symphonischen Ton dieser Musik. Er hatte als Zugabe noch das herrliche Thema der Bach’schen Goldberg-Variationen mitgebracht, ein sanfter Kontrast zu der raumgreifenden Gestik der Rhapsodie.