Müllheim „Humor ist das Immunsystem des Geistes“

Weiler Zeitung
Für ihren Vortrag „Die Hausapotheke nach Hildegard“ erhielt Anja Zimmermann (links) von Karin Bolanz, Sprecherin der regionalen Hildegard-Gruppe, als Zeichen des Danks eine Flasche Wein überreicht. Foto: Bianca Flier Foto: Weiler Zeitung

Vortrag: Anja Zimmermann über die „Die Hausapotheke nach Hildegard von Bingen“

Müllheim (fl). „Die Hausapotheke nach Hildegard von Bingen“ lautete das Thema eines Vortrags der Heilpraktikerin Anja Zimmermann aus Schliengen. Veranstalter war die regionale Hildegard-Gruppe.

Zimmermann, die ihre Heilpraktiker-Ausbildung beim Hildegard-Experten und Autor Wighard Strehlow absolviert hat, ist auf Hildegard-Heilkunde spezialisiert. Sie stellte die wichtigsten Kräuter und Heilmischungen vor, die unbedingt in eine Hildegard-Hausapotheke gehörten, zur Vorbeugung und Gesundung. „Humor ist das Immunsystem des Geistes“. Dieses vorangestellte Zitat belege die Einstellung Hildegards zu jeder Heilmethode: Körper und Seele sind immer gleichermaßen einzubeziehen.

Die wohl häufigsten Erkrankungen, die man gerne mit Hausmitteln behandelt, sind grippale Infekte und Erkältungen. Zu deren Behandlung empfiehlt Hildegard Akelei. Diese blau blühende Pflanze wirkt antibiotisch. Es gibt sie als Tinktur, Sirup und Spray.

Zusammenwirken von Körper und Seele

Ein gutes Mittel zur Senkung von Fieber sei die Meisterwurz. Sie wirke auch entzündungshemmend. Die zerkleinerte Wurzel wird in Wein gekocht, für Kinder kann man auch Orangensaft verwenden. Wichtig sei, dass man das Mittel, wenn man es selbst zubereitet, immer frisch abkocht, erläuterte die Referentin.

Eine Art „Wundermittel“ zur Stärkung des Immunsystems sei das Pelargonien-Mischpulver, bestehend aus Pelargonie, Bertram und Muskatnuss. Die Pelargonie gehört zur Familie der Geranien und ist auch unter der Bezeichnung „Storchenschnabel“ bekannt. Man kann das Pulver aufs Butterbrot schmieren, eine Messerspitze ins Essen geben oder es auch – gerade für Kinder – in Pfannkuchen verarbeiten. Es gibt die Mischung als relativ teures Spray zu kaufen, während das Pulver recht preiswert ist. Auch hier beweise sich Hildegards Sinn für das Zusammenwirken von Körper und Seele, denn bekanntlich wirke die Muskatnuss auch gemütsaufhellend.

Dies gilt auch für den Fenchel, der neben Andorn, Königskerze und Dill im so genannten „Grippewein“ enthalten ist. Weil Andorn sehr bitter ist, wird dieser Kräuterwein mit Honig gesüßt. Der Grippewein helfe bei Husten, Heiserkeit und Gliederschmerzen, so die Referentin.

Wermut ist ein von Hildegard vielfach empfohlenes Mittel. Als Wermut-Wein – bekannt auch als „Mai-Kur“, einzunehmen von Mai bis Oktober – unterstütze er den gesamten Stoffwechsel, Herz, Leber und Darm. Als Öl zum Einreiben könne Wermut bei starkem Husten und Bronchitis helfen. Allerdings sollte man zunächst auf einer kleinen Hautpartie testen, ob man nicht allergisch reagiert.

Ringelblumensalbe das wohl bekannteste Mittel

Ein bewährtes Heilmittel für Narben und Schwellungen sei die entzündungshemmende und antiseptische Veilchencreme. Diese sollte jedoch keineswegs auf offene Wunden aufgetragen werden, betonte Zimmermann.

Ringelblumensalbe ist wohl das bekannteste Mittel aus der Hildegardmedizin. „Sie hilft gegen Hautverletzungen und rissige Haut und kann auch leicht selbst hergestellt werden.“

All diese Hildegard-Heilmittel seien vielfach erprobt und bewährt. Man sollte sie – sofern man nicht viel Erfahrung besitzt – aber nicht selbst herstellen, sagte die Referentin.

Für die Besucher des Vortrags hatte Anja Zimmermann die meisten der genannten Pflanzen und Heilmittel zum Anschauen mitgebracht, von einigen gab es auch Kostproben, so zum Beispiel vom Wermut-Wein. Auch Fragen aus dem Publikum wurden ausführlich beantwortet.

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