Hier habe die Stadt in den vergangenen Jahren rund 80 000 Euro investiert. „Das war und ist gut investiertes Geld“, betonte Danksin. Angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung habe man längst festgestellt, dass der Schutzbedarf etwa bei traumatisierten Kindern weiter gestiegen sei.
Der Beigeordnete dankte auch dem Fußballprofi Matthias Ginter, der als Schirmherr für das Müllheimer Projekt fungiert.
Schulsozialarbeit
Barbara Dobuszewski, geschäftsführende Schulleiterin der Müllheimer Schulen und Mitglied des Arbeitskreises Prävention, verwies auf die wichtige Rolle der Schulsozialarbeit, die an allen Müllheimer Schulen angeboten wird. Das Förderprogramm der Stadt ermögliche darüber hinaus das Engagement externer Fachkräfte.
Wie wichtig die Präventionsarbeit ist, zeige das Beispiel eines Zweitklässlers, der sich wegen des herrschenden Kriegs mit Waffensystemen beschäftigte und erklärte, er wolle die Ukrainer und auch die Menschen hier in Müllheim damit erschießen. „Das ist zwar ein drastisches Beispiel. Aber leider kein Einzelbeispiel. Es sind Folgen der zunehmenden Probleme in der Weltgesellschaft“, betonte Dobuszewski.
Von Kita bis Berufsschule
Lob gab es von der Schulleiterin für die Durchgängigkeit des Projekts, angefangen von den Kitas bis zur Berufsschule. „Das ist wohl einmalig in der Region“, sagte sie.
Viele Betroffene
„In jeder Klasse gibt es fünf bis sechs Kinder mit Missbrauchserfahrungen“, zitierte Michael Kaszubski, Dezernent für das Schulwesen und zuständig für dieses Präventionsprogramm, aus offiziellen Statistiken. Im Laufe eines Lebens würde etwa jede vierte Frau Gewalt erleben, bei Jungen und Männern sei es jeder Siebte oder Achte. Schon mit Blick auf diese Entwicklung sei die Stärkung der Kinder und Jugendliche als Vorbereitung auf das Leben unabdingbar.
Viele Ansätze
Die Verantwortlichen des Programms verfolgen viele Ansätze, um zu informieren, aufzuklären, die Kinder in ihrer Persönlichkeit zu stärken und dem Nachwuchs beizubringen, sich anderen zu öffnen und etwa bei sexuellen Übergriffen nicht die Schuld bei sich selbst zu suchen.
Oft werden Fachdienste wie „Wildwasser“ und „Wendepunkt“, zwei Einrichtungen gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen, mit ins Boot geholt. Aber auch Fachreferenten, Zirkuspädagogen und viele andere Angebote, die ein finanzielles Engagement notwendig machen, runden die Präventionsarbeit ab.