Müllheim Künstlerisch, kreativ, kritisch

Weiler Zeitung
Blick hinter die Kulissen: Schüler der Georg-Kerschensteiner-Schule bauen einen Baum aus dem Innenleben eines ausrangierten Computers; (hinten v.l.) VHS-Leiterin Stephanie Heuberger, Kunstschulleiterin Martina August, Kunstschul-Dozentin Christiane Cousquer und Projektlehrerin Renate Berger. Foto: Philipp Foto: Weiler Zeitung

Schulkunsttage: Projekt von Jugendkunstschule sowie Schulen und Kindergärten / „Natürlich – Künstlich“

Unter dem Titel „Natürlich – Künstlich“ werden am 5. Juli in Müllheim die fünften Schulkunsttage eröffnet. Kinder und Jugendliche aus acht Müllheimer Schulen und Kindergärten zeigen an sieben verschiedenen Orten in der Stadt ihre Beiträge zum genannten Thema.

Von Dorothee Philipp

Müllheim. Die Schulkunsttage sind ein Gemeinschaftsprojekt der unter dem Dach der Volkshochschule angesiedelten Jugendkunstschule Markgräflerland sowie von Müllheimer Schulen und Kindergärten.

Im Wechsel mit Theatertagen

Seit 2010 laufen die Schulkunsttage im jährlichen Wechsel mit den Schultheatertagen. Beide Formate bieten eine Plattform, sich künstlerisch, kreativ und kritisch mit einem aktuellen Thema auseinanderzusetzen, in diesem Jahr also mit den verschiedenen Mitteln und Materialien der Bildenden Kunst. Die Dozentinnen der Jugendkunstschule Markgräflerland unterstützen die Lehrkräfte und Erzieherinnen bei Bedarf mit Rat und Tat.

Bei einem Mediengespräch in der Georg-Kerschensteiner-Schule gab es die Möglichkeit, vorab einen Blick in ein Atelier zu werfen, in dem Schüler der Klassenstufe 11 aus dem Technischen sowie dem Sozialberuflichen Gymnasium in Gruppen gemeinsam an verschiedenen Exponaten arbeiteten. „Wir stellen zwei Gipsmasken her, die wir dann durch Bemalung ’natürlich’ und ’künstlich’ aussehen lassen“, erläuterte ein Schüler das Ziel seiner Gruppe, während der Klassenkamerad, von dessen Gesicht der Abdruck gerade genommen wurde, nur ein paar dumpfe Laute unter der starren Schicht hervorbringen konnte. „Auf jeden Fall spannender als Deutsch, das hätten wir jetzt eigentlich“, meinte ein Junge.

Wurzelwerk aus bunten Kabeln

Eine andere Gruppe bastelte aus dem Innenleben eines ausrangierten Computers einen Baum, dessen Wurzelwerk aus bunten Kabeln geformt werden sollte. Wie fühlt man sich mit einer Cyberbrille, die einen mitten ins dreidimensionale Geschehen eines Computerspiels versetzt? Dieser Ansatz war das ambitionierte Ziel einer weiteren Gruppe: Die Person mit der Brille wurde gefilmt und nach ihren momentanen Eindrücken befragt, während die Außenstehenden das virtuelle Geschehen an einem Monitor verfolgen konnten.

Diese Arbeiten der elften Klassen, die unter der Leitung von Religionslehrerin Renate Berger entstehen, werden alle in der Müllheimer Martinskirche gezeigt, wo am 17. Juli eine festliche Vernissage mit Musik- und Theatereinlagen stattfinden soll.

Bambuswald-Installation in der Mediathek

Eine spektakuläre Aktion wird auch ein Bambuswald, den eine Klasse in der Mediathek installieren will. In der Albert-Julius-Sievert-Schule haben die Schüler selbst aus natürlichen Erden Farben hergestellt, berichtete die Künstlerin Christiane Cousquer von der Jugendkunstschule, die das Projekt dort mit betreut. Später sollen dann Porträts und Selbstporträts gemalt werden.

Große kreative Potenziale freigesetzt

Auch Martina August, die Leiterin der Jugendkunstschule Markgräflerland, hat einige der Gruppen betreut und ist begeistert von den Ideen und dem Engagement der Kinder und Jugendlichen. Der Vergleich von natürlichen und künstlichen Welten hat bei den Teilnehmenden offenbar große kreative Potenziale freigesetzt.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading