Mehr Kredite trotz schwacher Baukonjunktur

„Das Jahr 2023 war aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zwar ein herausforderndes, aber dennoch ein erfolgreiches Geschäftsjahr für unsere Volksbank“, lautete das Fazit der drei Vorstandsmitglieder Karin Ortlieb, Norbert Lange (Vorsitzender) und Jörg Dehler beim Pressegespräch anlässlich der Vorstellung der Jahresbilanz 2023. Die positive Entwicklung werde nachhaltig getragen vom starken Vertrauen der Mitglieder und Kunden in das genossenschaftliche Geschäftsmodell.

Wirtschaftliches Umfeld

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland sei im vergangenen Jahr durch zwei Hauptfaktoren beeinträchtigt worden: die Spätfolgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und der Coronapandemie. Die Inflationsrate blieb weiterhin hoch, auch wenn der Jahresdurchschnitt von 6,9 auf 5,9 Prozent gesunken ist. „Die Baukonjunktur präsentierte sich 2023 abermals schwach. Hemmend wirkten hier vor allem die weiterhin hohen Baukosten, der anhaltende Mangel an Arbeitskräften und die wegen der gestiegenen Zinsen verschlechterten Finanzierungsbedingungen“, heißt es weiter.

Bilanzgewinn

Für das abgelaufene Geschäftsjahr wird ein Bilanzgewinn von 2,7 Millionen Euro ausgewiesen. Vorbehaltlich der Zustimmung der Vertreterversammlung wird eine Dividende in Höhe von 3,5 Prozent an die mehr als 34 700 Mitglieder ausgeschüttet. Das betreute Kundenvolumen erhöhte sich um 3,1 Prozent auf 4,27 Milliarden Euro.

Kreditgeschäft

Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten reduzierte sich aufgrund der gestiegenen Baupreise und der Zinsentwicklung deutlich. Dennoch verlief das Kreditgeschäft aus Sicht der Volksbank erfreulich. Das gesamte Kundenkreditvolumen stieg um 2,9 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro.

Nachhaltigkeit

Die Volksbank widmet sich dem Thema Nachhaltigkeit in den drei Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales. Auch in der Beratung der Kunden nimmt das Thema einen größer werdenden Stellenwert ein. 2023 haben sich 14 Mitarbeiter aus den Bereichen Firmenkunden- und Wohnbauberatung in einem Schulungsprogramm zum „zertifizierten Modernisierungs- und Fördermittelberater/in“ qualifiziert.

Das sich derzeit im Umbau befindliche Filialgebäude in Müllheim erhält eine Fassade, die mit Photovoltaik-Paneelen ergänzt wird und somit der nachhaltigen Energiegewinnung dient. Fertigstellung und Wiedereinzug in die sanierte Müllheimer Filiale sind für Anfang Juni geplant, heißt es auf Nachfrage unserer Zeitung.

Einen aktiven Beitrag zur Klimaanpassung wurde mit einer Baumpflanzaktion im Schliengener Wald geleistet, wo 1000 klimaresistente Bäume gepflanzt wurden.

Schließung SB-Standorte

Die in jüngster Zeit erfolgten Sprengungen von Geldautomaten haben auch Auswirkungen auf das Netz der SB-Filialen. Nach einer Sicherheitsanalyse sei zwar ein hoher sechsstelligen Betrag in die Sicherheit investiert worden. Gleichzeitig seien Standorte identifiziert worden, an denen ein effektiver Schutz nicht gewährleistet werden könne. Daher hat sich die Zahl der SB-Filialen von 21 auf zwölf reduziert.