Gemeinderat: Caritas stellt Pläne vor / Kindertagesstätte und Pflegewohngemeinschaft „Am langen Rain“
Im Zentrum des Neubaugebiets „Am langen Rain“ soll ein Mehrgenerationenhaus entstehen, das sowohl eine Kindertagesstätte, Pflege- und Betreuungseinrichtungen für Senioren als auch Wohnungen für Familien umfassen soll. Gleichzeitig sollen auch Begegnungsräume für die rund 850 Bewohner entstehen, die sich im Baugebiet ansiedeln.
Von Alexander Anlicker
Müllheim. „Wir brauchen ein Gebäude, das sowohl dem Bedarf an Kinderbetreuungseinrichtungen als auch dem gestiegenen Pflegebedarf gerecht wird“, erläuterte Bürgermeister Martin Löffler zu Beginn der Beratungen im Gemeinderat. „Wir haben Bedarf für eine Kindertagesstätte mit fünf Gruppen, aber auch Pflegebedarf aufgrund der demographischen Entwicklung“, ergänzte Michael Kaszubski, Dezernent für Bildung, Bürger und Ehrenamt. Das Markgräflerland sei attraktives Zuzugsgebiet für alle Altersgruppen, fügte er hinzu.
Jochen Kandziorra, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbands Breisgau-Hochschwarzwald, und Planer Stefan Niederhöfer vom Büro a21 Architekten aus Karlsruhe stellten die Konzeption und erste Entwurfsskizzen des Mehrgenerationenhauses vor.
Projekt entsteht in der Mitte des Quartiers
Das Mehrgenerationenhaus entstehe in der geographischen Mitte des Quartiers, stellte Architekt Niederhöfer fest und ergänzte, dass Betreuungseinrichtungen für Kinder eine zentrale Rolle bei der Neuentwicklung eines Quartiers spielten. Das Vorhaben umfasse zudem Seniorenwohnen, eine Tagespflegeeinrichtung, eine Pflegewohngemeinschaft, Vier-Zimmer-Wohnungen für Familien sowie eine Beratungsstelle der Caritas und Räume für Begegnung.
Kindertagesstätte im Gartengeschoss
Die Entwurfsskizze zeigt zwei in Ost-West-Richtung verlaufende Gebäudeteile mit einem Innenhof. Darunter befindet sich das Geschoss, mit einer Tiefgarage und Technikräumen. Durch die Hanglage ergibt sich auf der Südseite ein Gartengeschoss in dem die Kindertagesstätte untergebracht werden soll, die sich zu einer Freifläche auf der Südseite öffnet. Auf einer Nutzfläche von 900 Quadratmetern ist Platz für drei Kindergartengruppen (Ü3) auf der Südseite sowie zwei Krippengruppen (U3) auf der Ostseite. Der Eingang der Kindertagesstätte befindet sich auf der Westseite.
Pflegewohngemeinschaft mit zwölf Appartements
Im Gebäudekomplex auf der Südseite soll über der Kindertagesstätte auf rund 470 Quadratmetern eine Pflegewohngemeinschaft mit zwölf Pflegeappartements entstehen. Diese ist barrierefrei über den Innenhof erreichbar. In den darüber liegenden Geschossen sind unter anderem Drei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen für Familien vorgesen.
T agespflege mit 20 Plätzen und Beratungsbüros
Im nördlichen Gebäudeteil ist im Erdgeschoss auf 330 Quadratmetern eine Tagespflegeinrichtung mit 20 Plätzen geplant. Daran grenzen auf 265 Quadratmetern acht Beratungsbüros der Caritas an sowie Begegnungsräume mit rund 125 Quadratmetern. In den Obergeschossen sind Seniorenwohnungen geplant.
Abschließend ergänzte der Planer, dass als Baustandard ein Energieeffizienzhaus 40 vorgesehen sei.
Es gebe keinen zusätzlichen Bedarf an einer zweiten Pflegewohngemeinschaft, auch mit Blick auf die strategischen Überlegungen der bestehenden Anbieter, antwortete Kandziorra auf entsprechende Nachfrage aus dem Gemeinderat.
Die Kaltmiete für die Wohnungen ist mit 11,50 Euro pro Quadratmeter kalkuliert, erklärte der Caritas-Vorsitzende auf Nachfrage von Grünen-Gemeinderätin Dora Pfeifer-Suger. Man habe ein verbindliches Angebot des Generalunternehmers, der Firma Weisenburger Bau, vorliegen, ergänzte Kandziorra. Das setze allerdings Voraus, dass im September mit den Bauarbeiten begonnen werden kann.
Baubeginn im September geplant
Das Dienstleistungspaket der Caritas umfasst die Trägerschaft der Kindertagesstätte sowie der Tagespflege und Pflegewohngemeinschaft. Hinzu komme das Caritas-Beratunszentrum sowie die „Badischi Chuchi“ des Caritasverbands als Caterer für Kindertagesstätte und Pflegeeinrichtungen mit frischen regionalen Produkten.
