Im laufenden Jahr gibt es Ausstellungen zum 20. Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Vevey und Müllheim, in der sowohl Adolph Blankenhorn als auch die Winzerfamilie Dörflinger eine Rolle spielen werden, zu den 1920er Jahren in Müllheim während der Weimarer Republik (ein Kooperationsprojekt mit 20 Museen am Oberrhein) und zum Künstlerpaar Alfred und Gerta Haller – ein Kooperationsprojekt mit dem Dreiländermuseum in Lörrach. Weitere wie die Plakate-Ausstellung „Format F4“ und die Literaturausstellung in Zusammenarbeit mit Manfred Bosch laufen bereits.
„Es wird auch eine Reihe von Vorträgen geben, die sich mit Geschichtsereignissen aus den 18er- und 8er Jahren beschäftigen“, kündigte Merk an. Beispiele: die liberale Verfassung für Baden im Jahr 1818, das Ende des Ersten Weltkriegs 1918, die Pogromnaht 1938, die Badische Revolution 1848 und das Jahr 1968 mit der Fragestellung: „Gab es die 68er Bewegung in Müllheim?“
Hinter den Kulissen geschieht laut Merk ebenfalls einiges. Bereits im vergangenen Jahr habe sein Team verstärkt in den Museumsmagazinen gearbeitet, Objekte inventarisiert und in einer Datenbank erfasst. Neu besetzt wurde die Position des Stadtarchivars, der auch an den Nahtstellen die Museumsarbeit unterstützen werde, betonte Merk. Dass das Markgräfler Museum in der Szene einen ausgezeichneten Ruf hat, machten viele interessante Sammlungszugänge im vergangenen Jahr deutlich, freute sich der Museumsleiter.
Verein als wichtiger Partner
Ein Thema, an dem Museumsverein und Stadt gemeinsam arbeiten, ist ein neues Sammlungskonzept, berichtete die Vorsitzende des Museumsvereins, Ulrike Gerth. Dabei sei unter anderem auch die Eigentumsfrage für einige Ausstellungsobjekte zu klären und entsprechend zu dokumentieren. „Das ist mittlerweile eine grundlegende Diskussion, weshalb wir das Thema auch im Museumsbeirat besprechen möchten“, erklärte die Vorsitzende. Im Internet wird sich mit der Erarbeitung der städtischen Homepage auch für das Museum und den Verein einiges tun, hieß es weiter.
Gerth hob auch das finanzielle Engagement des Vereins bei der Realisierung der Ausstellungen, der Herstellung von Ausstellungskatalogen, beim geplanten Ausbau des Mühlenmuseums und beim Ankauf von Kunstwerken für die museale Sammlung hervor. „Das ist nur möglich, weil viele Spender, darunter namhafte Firmen und die Müllheimer Geldinstitute, uns regelmäßig mit Spenden bedenken“, bedankte sich Gerth.
Museumsbibliothek
Wertvolle Arbeit leisteten Museumsbibliothekarin Diemut Beck und ihre Kollegin Martina Ambrosi. „Wir haben eine Reihe von Buchschenkungen erhalten. Auch von der Familie Blankenhorn, die uns aus der badischen Bibliothek weitere Bücher zur Verfügung gestellt hat“, betonte Diemut Beck. Heute verfügt die Museumsbibliothek beispielsweise zu Heimatdichter Johann Peter Hebel 142 Titel an Primärliteratur, also von Hebel geschriebene Bücher, und 139 Exemplare an Sekundärliteratur, also Veröffentlichungen über Hebel. Bearbeitet wurde die „Badische Bibliothek“ aus dem Nachlass von Erich Blankenhorn, der 2016 an das Museum in rund 40 Kartons übergeben wurde. Bis heute vergaben die Bibliotheksmitarbeiter rund 7000 Inventarnummern.