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Müllheim Platz für 400 bis 600 Fahrräder

Volker Münch
Das geplante Fahrradparkhaus am Müllheimer Bahnhof soll auf einer Fläche von 13 mal 45 Metern Platz für 400 bis 600 Räder bieten. Foto:  

Beim neuen Müllheimer Bahnhof soll ein Fahrradparkhaus entstehen. Der Gemeinderat hieß im Grundsatz die Vorplanung gut, diskutierte aber zahlreiche Details. Mit dem Beschluss kann ein entsprechender Förderantrag gestellt werden.

Das neue Fahrradparkhaus soll die bestehende Abstellfläche ersetzen. Bisher waren die üblichen Bügelhalterungen aufgestellt, 32 Räder fanden bisher in abschließbaren Boxen Platz. Insgesamt bot die überdachte Abstellfläche Platz für maximal 320 Zweiräder, die meisten davon ohne echten Diebstahlschutz. Zum Neubau des kompletten Bahnhofareals im Zuge des viergleisigen Ausbaus der Rheintalbahn müssen auch neue Fahrradparkplätze erstellt werden. Hier allerdings verweist die Bahn auf den Planfeststellungsbeschluss, der den Ersatz für die bisherigen Stellplätze vorsieht.

Für die Stadt Müllheim, die sich im Vorfeld der Ratssitzung am Mittwochabend mit den Stadtradlern Müllheim ausgetauscht hat, sind das laut Bürgermeister Martin Löffler zu wenige Parkmöglichkeiten. Aber: Das für ein Fahrradparkhaus von der Bahn zur Verfügung gestellte Grundstück lässt eine allzu große Ausweitung des Bereichs nicht zu, wie Stadtplaner Reiner Schmidt vom Baudezernat bei der Vorstellung der Vorplanung feststellte. Das erfordert einige technische Details, um möglichst viele, nutzbare Stellplätze verwirklichen zu können. Daraus entstand nun ein Konzept, dass die Anordnung der Stellplätze über sechs Gassen ermöglicht. Vorgesehen sind eingeschossige Stellplätze wie auch Doppelstockparkmöglichkeiten, bei denen eine hydraulische Vorrichtung das Anheben der Fahrräder fürs „Obergeschoss“ komfortabel erleichtern soll.

Ferner sind Stellplätze für elf Leihräder mit Ladestationen, Schließfächer, Stellplätze speziell für Lastenfahrräder und Räder mit Anhänger samt Servicestation vorgesehen. Der Clou ist nach den Worten Schmidts die Flexibilität bei der Einrichtung der verschiedenen Gassen. „Wir können die Doppelstockparkplätze ausbauen oder wegnehmen, mehr Parkplätze für Lastenräder ausweisen, sofern die Erfahrung im Alltag einen Handlungsbedarf notwendig macht“, erklärte er.

Das war auch die zentrale Botschaft: Ein gut strukturiertes, flexibles System schaffen, mit dem auf die Anforderungen der Radfahrer rasch reagiert werden könne, wie Schmidt anhand verschiedener Varianten verdeutlichte. So seien Platzzahlen von etwa 400 bis 600 durchaus möglich. Viele dieser Parkplätze seien durch verschlossene Bereiche besonders geschützt, andere seien frei begehbar.

Der Grund: Die Schließbereiche würden kostenpflichtig vermietet, die frei begehbaren seien kostenlos. Aber auch da ließen sich nach den Worten Schmidts jederzeit geschützte Bereiche nachrüsten. Eine Zugangsmöglichkeit könnte beispielsweise mit Chipkarten ermöglicht werden, entsprechende Tageskarten werde es vermutlich auch geben.

Kritik gab es an der Hydrauliktechnik, die, meint Stadtrat Eckhard Philipps, nicht weit genug auf den Boden reiche und das Einparken eines Fahrrads in die Halterung damit erschwere. Er wünschte sich eine bodenebene Vorrichtung.

Andere sorgten sich, ob die Anzahl auch in der Zukunft ausreiche und schlugen vor, benachbarte städtische Grundstücke mit Blick auf nutzbare Reserven nicht zu vermarkten. Das begrenzte Platzangebot rief auch Silvio Keller von den Müllheimer Stadtradlern auf den Plan. Mit Blick auf die schwereren E-Bikes sieht auch er die Doppelstockparkanlage trotz hydraulischer Hilfe kritisch.

„Wir haben durchaus auch Potenzial auf der Westseite der Gleise und können auch Autoparkplätze bei Bedarf umwidmen und mit entsprechender Technik ausrüsten“, antwortete Bürgermeister Löffler.

Die heute vorhandenen 32 Boxen könnten auf der Westseite wieder aufgestellt werden, schlug der Bürgermeister vor, nachdem Stadtrat Michael Herbstritt eine Entzerrung des Verkehrs in Stoßzeiten für wichtig hielt.

Am Ende ging es nur um die grundsätzliche Planung und den Förderantrag. Die Planer des Büros Mailänder Consult aus Karlsruhe schätzen die Kosten für die 13 mal 45 Meter große Anlage samt Technik auf etwa eine Million Euro. Die Stadt erwartet von Bund und Land über verschiedene Förderprogramme einen Zuschuss in Höhe von 75 Prozent.

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