Frank Lindstedt (53) will der Politikverdrossenheit entgegenwirken und die Stadt in einer der „nettesten Ecken der Republik“ ökologisch und lebenswert gestalten. Sie soll als Wirtschaftsstandort stark bleiben und durch die Ansiedlung neuer Firmen bessere Gewerbesteuereinnahmen erzielen. Der Wochenmarkt soll als wichtiger Treffpunkt und touristisches Angebot noch attraktiver werden.
Hier sieht Lindstedt Möglichkeiten für die Entwicklung einer attraktiveren Innenstadt. Der Entwurf des Nahverkehrsplans sei viel versprechend und drängt auf eine baldige Umsetzung. Es bräuchte auch eine Verkehrslösungen für die Randzeiten sowie eine Verbesserung des Radwegenetzes in der Innenstadt. Lindstedts Augenmerk gilt außerdem dem Wohnungsbau, der Digitalisierung, dem Schulstandort, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und dem Klimaschutz.
Markus Bortoli (27) zeigte mit launigen Bonmots, dass er eher als Außenseiter antritt. Er entspreche mit „männlich, weiß und dick“ der Anforderung m/w/d in der Stellenausschreibung perfekt. Seinen Fünfpunkteplan für Müllheim entwickelte er aus dem Wort „kehren“: einkehren, verkehren, umkehren, unter den Teppich kehren und auskehren. Er macht sich stark für eine Obergrenze von Sprudel in der Schorle und eine Wasserstoff-Tankstelle in Müllheim. Spaßvogel-Charakter hat sein Vorschlag, mit „strategisch platzierten Katapulten“ den innerstädtischen Verkehr ohne CO2-Emissionen zu gestalten. Natürlich mit Helmpflicht.
Als einziger der Kandidaten nutzte er die ihm zugestandene Viertelstunde Redezeit nicht voll aus und riet dem Publikum, seine Stimme nicht an „Rattenfänger und Spaßkandidaten“ zu verschwenden.