^ Müllheim: Potenzial der Stadt beleben - Müllheim - Verlagshaus Jaumann

Müllheim Potenzial der Stadt beleben

Weiler Zeitung
Die fünf Bürgermeister-Kandidaten stellten sich einem großen Publikum. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Martin Löffler (51) punktete in seiner Vorstellungsrede mit seiner bisherigen Erfahrung

Martin Löffler (51) punktete in seiner Vorstellungsrede mit seiner bisherigen Erfahrung als Kommunalpolitiker und einer guten Vernetzung in der Region, als Mitglied im Kreistag und als Vorsitzender des Bürgermeistersprengels mit 13 Gemeinden. Der SPD gehöre er aus persönlicher Überzeugung an, bei der Solidarität und Gerechtigkeit wichtig seien. Der Heitersheimer Bürgermeister trete aber nicht als SPD-Kandidat an, weil für ihn Kommunalpolitik reine Sachpolitik sei.

Attraktiv findet Löffler an Müllheim, dass es eine untere Verkehrsbehörde und eine untere Baurechtsbehörde gibt, was viele Gestaltungsmöglichkeiten eröffne.

Seine Arbeit mache ihm Spaß und er nehme den Schwung gerne mit nach Müllheim. Große Anliegen sind ihm unter anderem bezahlbarer Wohnraum, eine Stadtentwicklung mit moderatem Wachstum und der Klimaschutz.

Raphael Fechler (50) setzt auf den persönlichen Dialog. Kommunalpolitik ist seine Leidenschaft. Als „eine Art Ortsvorsteher“ in einem Stadtteil von Karlsruhe mit 12 000 Einwohnern habe er im Ehrenamt Erfahrung in Planung und Stadtverwaltung gesammelt. Er plädiert für eine verlässliche, ideenreiche und lösungsorientierte Kommunalpolitik, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Mit einer Konsolidierung des Haushalts will er Müllheim „enkelfähig“ machen.

Als Handlungsfelder im Fokus hat er Wohnungsbau, Handel und einen besseren ÖPNV. Er will Müllheim neu aufstellen. Für die Zukunft brauche es Planung und Perspektive, aber keine Experimente. Im Wohnungsbau müsse die Stadt mehr leisten.

Der ÖPNV brauche den Müllheimer Bahnhof mit allen Funktionen und eine verbesserte Infrastruktur für den Fahrradverkehr.

Lucas Lacher (26) will seiner Geburtsstadt Müllheim etwas zurückgeben. Er berichtete von seiner Erfahrung, im Wahlkampf bei einem Weingut beim Herbsten mitgeholfen zu haben. Die Stadt sei für die Jugend „tot“, man könne doch die Jugendarrestanstalt zum Jugendzentrum umbauen, vielleicht noch mit einem Hostel für junge Reisende. Dafür erhielt er den ersten Szenenbeifall des Abends. Er träumt von einem Einkaufsland ohne Plastikverpackungen und einer verkehrsberuhigten Werderstraße. Einmal im Jahr könnte man eine Bürgeraktion Müllsammeln mit anschließendem Fest veranstalten und so das Gemeinschaftsgefühl stärken.

Auf seiner Wunschliste stehen außerdem verbilligte Bustickets für Senioren, oder besser noch ein allgemein kostenloser ÖPNV. Für die Umsetzung würde er „gute Ideen sammeln“ und Experten zu Rate ziehen.

Frank Lindstedt (53) will der Politikverdrossenheit entgegenwirken und die Stadt in einer der „nettesten Ecken der Republik“ ökologisch und lebenswert gestalten. Sie soll als Wirtschaftsstandort stark bleiben und durch die Ansiedlung neuer Firmen bessere Gewerbesteuereinnahmen erzielen. Der Wochenmarkt soll als wichtiger Treffpunkt und touristisches Angebot noch attraktiver werden.

Hier sieht Lindstedt Möglichkeiten für die Entwicklung einer attraktiveren Innenstadt. Der Entwurf des Nahverkehrsplans sei viel versprechend und drängt auf eine baldige Umsetzung. Es bräuchte auch eine Verkehrslösungen für die Randzeiten sowie eine Verbesserung des Radwegenetzes in der Innenstadt. Lindstedts Augenmerk gilt außerdem dem Wohnungsbau, der Digitalisierung, dem Schulstandort, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und dem Klimaschutz.

Markus Bortoli (27) zeigte mit launigen Bonmots, dass er eher als Außenseiter antritt. Er entspreche mit „männlich, weiß und dick“ der Anforderung m/w/d in der Stellenausschreibung perfekt. Seinen Fünfpunkteplan für Müllheim entwickelte er aus dem Wort „kehren“: einkehren, verkehren, umkehren, unter den Teppich kehren und auskehren. Er macht sich stark für eine Obergrenze von Sprudel in der Schorle und eine Wasserstoff-Tankstelle in Müllheim. Spaßvogel-Charakter hat sein Vorschlag, mit „strategisch platzierten Katapulten“ den innerstädtischen Verkehr ohne CO2-Emissionen zu gestalten. Natürlich mit Helmpflicht.

Als einziger der Kandidaten nutzte er die ihm zugestandene Viertelstunde Redezeit nicht voll aus und riet dem Publikum, seine Stimme nicht an „Rattenfänger und Spaßkandidaten“ zu verschwenden.

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