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Müllheim Pro und Kontra von Wettbewerben

Weiler Zeitung
Die Michael-Friedrich-Wild-Grundschule soll einen Anbau mit acht Klassenzimmern sowie Raum für eine Mensa bekommen. Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Schulcampus: Gemeinderat stimmt trotz Bedenken Realisierungswettbewerb für Anbau an Grundschule zu

Unter der Überschrift Schulcampus Müllheim wurde im Jahr 2019 ein städtebaulicher Ideenwettbewerb für das Areal des Schulzentrums I durchgeführt. Jetzt soll es mit der schrittweisen Umsetzung losgehen. Der Gemeinderat beschloss mehrheitlich, einen Realisierungswettbewerb für einen Anbau an die Michael-Friedrich-Wild-Grundschule durchzuführen. Dies obwohl nicht alle Ratsmitglieder vom Instrument des Wettbewerbs überzeugt sind.

Von Alexander Anlicker

Müllheim. Das Gelände des Schulzentrums umfasst die Michael-Friedrich-Wild- Grundschule, die Adolph- Blankenhorn-Gemeinschaftsschule sowie das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum Albert-Julius-Sievert-Schule.

Um Platz für Neubauten zu schaffen, müssen die von der Grundschule genutzten Pavillons weichen. Im Ideenwettbewerb wurde daher ein Anbau an das Hauptgebäude der Michael-Friedrich-Wild-Grundschule vorgesehen. Dieser soll nun in einem ersten Bauabschnitt verwirklicht werden. Dafür ist ein Realisierungswettbewerb geplant, an dem sich unter anderem die Preisträger des Ideenwettbewerbs beteiligen können, wie es der Gemeinderat bereits im Mai 2019 beschlossen hat.

Der Anbau auf der Nordseite der Grundschule soll acht Klassenzimmer beherbergen. Zudem soll im Untergeschoss eine Mensa entstehen.

Laut Bürgermeister Martin Löffler spreche einiges für das Wettbewerbsverfahren, trotz der Mehrkosten von rund 95 000 Euro. „Der Mehrwert besteht darin, dass wir am Ende Kosten sparen können. Wir haben die Möglichkeit, eine günstige Planung auszuwählen“, erklärte Löffler.

Am Ende stimmte der Gemeinderat mehrheitlich bei einer Gegenstimme und vier Enthaltungen für das Wettbewerbsverfahren und für die Beauftragung des Architekturbüros Thiele mit der Durchführung des Wettbewerbs. Dies trotz der schlechten Erfahrungen mit dem jüngsten Wettbewerben. Stadtrat Michael Nutsch (Freie Wähler) schlug vor, dass das Baudezernat selbst plant, um Kosten einzusparen. Er erinnerte an die Planung der Rosenburg-Schule durch den früheren Stadtbaumeister Rudi Saumer. Dies sei angesichts der vielen Baustellen in der Stadt personell nicht leistbar, hielten sowohl der Bürgermeister als auch Baudezernentin Franka Häußler entgegen.

Die Grünen-Gemeinderätin Dora Pfeiffer-Suger bemängelte die Kosten von Wettbewerben.

CDU-Fraktionssprecher Jürgen Nafz konnte dem Wettbewerbsverfahren zwar einiges abgewinnen, er verwies jedoch auf die Erfahrungen der jüngsten Wettbewerbe. So habe man für den Wettbewerb zum Neubau des Kindergartens Kirchgasse viel Geld ausgegeben und diesen dann auf Eis gelegt, beim Klemmbach-Areal herrsche Stillstand und selbst beim Baugebiet „Am langen Rain“ hätte der Bebauungsplan mit dem Wettbewerbsergebnis nicht mehr viel zu tun.

Im Juni soll das Raumprogramm für die Grundschule erarbeitet werden. Im Juli ist die Auslobung des Wettbewerbs geplant, dessen Ergebnis zum Jahresende vorliegen soll. Der weitere Zeitplan sieht die Vergabe der Architektenleistung Anfang 2022 und die Baugenehmigung für Sommer 2022 vor. Baubeginn wäre im Sommer 2023 und mit der Fertigstellung rechnet die Stadt Ende 2024.

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