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Müllheim Ringen um WC und Wartehalle

Weiler Zeitung
Der Müllheimer Bahnhof wird abgerissen. Die Bahn plant mit einem Mindeststandard – Fahrkartenverkauf, Café und Zeitschriftenverkauf. Das ist den Bürgern, der Verwaltung und auch dem Gemeinderat aber zu wenig. Foto: Claudia Bötsch Foto: Weiler Zeitung

Bahnausbau: Müllheimer Gemeinderat legt Anforderungen für neues Bahnhofsgebäude fest

Im Zuge des Ausbaus der Rheintalbahn wird das bestehende Bahnhofsgebäude in Müllheim abgerissen. Der Gemeinderat hat nun einen Anforderungskatalog hinsichtlich der Ausstattung des Bahnhofs beschlossen.

Von Alexander Anlicker

Müllheim. Die Bahn plant mit einem Mindeststandard. Sie sieht für Mittelzentren wie Müllheim einen Fahrkartenverkauf, ein Café und einen Zeitschriftenverkauf vor.

Bürger, Stadt und Räte wollen mehr

Dies ist den Bürgern, der Stadtverwaltung und auch dem Gemeinderat indes zu wenig, was man der Bahn auch mitgeteilt habe, wie Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich berichtete. „Die Bahn hat uns daraufhin gebeten, unsere Ansprüche zu formulieren“, sagte die Rathauschefin.

Baudezernentin Franka Häußler stellte dem Gemeinderat den von der Verwaltung erarbeiteten Anforderungskatalog vor.

„Es ist ein Stück Stadt, dass wir neu schaffen, nicht nur ein Bahnhof“, betonte die Baudezernentin. Es gebe freie Flächen, die attraktiv und ein höchst interessantes Baugebiet seien, verwies sie auf die dem Bahnhof gegenüberliegenden Flächen, welche größtenteils, wie das ehemalige Hotel Bauer, im Besitz der Stadt seien. Es brauche daher ein landschaftsplanerisches Raumkonzept.

In einer groben Skizze erläuterte Häußler die einzelnen Bausteine des künftigen Bahnhofsbereichs, die neben dem Empfangsgebäude auch Radabstellplätze, Busbahnhof, Taxistände sowie Treppen, Aufzüge und Rampen darstellen.

Fahrkartenverkauf, Café und Zeitschriftenladen

Die Ratsmitglieder richteten den Fokus auf das Bahnhofsgebäude in Modulbauweise, das im Entwurf Fahrkartenverkauf, Café und Zeitschriftenladen umfasst. Sie vermissten hier eine vernünftige Toilettenanlage und vor allem – mit Blick auf die kalte Jahreszeit – einen Wartebereich. „Wir müssen konkret benennen, was wir im Bahnhofsgebäude drinhaben wollen“, unterstrich die Grünen-Stadträtin Dora Pfeifer-Suger. Bürgermeisterin Siemes-Knoblich sagte zu, dies im Anforderungskatalog deutlich herauszuarbeiten.

Kritik an der skizzierten Modulbauweise äußerte Stadtrat Christian Mees von den Freien Wählern: „Ich möchte kein WC- oder Reisemodul, ich möchte einen schönen Bahnhof.“

Darüber hinaus regte CDU-Stadtrat Michael Herbstritt an, die Bahnsteige auf ICE-taugliche 400 Meter zu verlängern. Es gehe nicht nur um einen ICE-Nothalt, sondern auch um den von der Bahn wieder angedachten Ausbau des Intercity-Netzes, sagte Herbstritt.

Barrierefreier Zugang zu den Bahnsteigen

In ihren Ausführungen hob Häußler unter anderem die Gestaltung des Bahnhofsvorbereichs als Stadteingangsplatz hervor und forderte Sichtbeziehungen sowohl vom Vorplatz als auch vom Busbahnhof auf die Nahverkehrsgleise. Neben einem barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen mit einem Aufzug auf der Ostseite und einer Rampe auf der Westseite hat Häußler auch einen barrierefreien Busbahnhof im Blick, mit einem barrierefreien Mittelpodest.

Fahrradparkhaus angeregt

Darüber hinaus soll die Fahrradabstellanlage an die aktuellen und künftigen Bedürfnisse angepasst werden. Statt der relativ großen Abstellfläche und den abschließbaren Boxen wird eine Art Fahrradparkhaus angeregt.

Außerdem schlägt die Verwaltungsvorlage die Nutzung von Photovoltaik auf der Dachfläche von Empfangsgebäude und Radabstellanlage sowie im Bereich der Lärmschutzwände vor.

Letztlich stimmte der Gemeinderat bei vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung mehrheitlich für den um die Punkte WC-Anlage und Wartehalle ergänzten Anforderungskatalog.

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