„Gerade die Kollegen, die keine Corona-Tests ausführen, schicken ihre Patienten auch zu uns“, erklärt Gugel. So nimmt das CSP-Team im Durchschnitt bis zu 20 Abstriche in der Woche vor. Insgesamt wurden seit April rund 3000 Patienten in der Praxis getestet. „Es überrascht uns immer wieder, wer von den Patienten positiv, aber auch negativ getestet wird. Man kann das nicht einschätzen“, sagt Ärztin Christina Rempesz.
Die Kernzeit für die CSP ist zwischen 11 und 13 Uhr – die Mittagspause des Praxisteams. Das CPS-Team kümmere sich auch um Sonderfälle, wie zum Beispiel Menschen ohne Versicherung sowie Asylbewerber oder Flüchtlinge. Massenabstriche haben sie unter anderem im Gevita-Residenz-Pflegeheim oder im Flüchtlingsheim vorgenommen. Aktiv beteiligt sind Gugel und Rempesz ein bis zweimal pro Woche auch bei den Teststellen in Schlatt und Eschbach. Zudem übernimmt das Team Sondertests, zum Beispiel für das Diakonische Werk in Hügelheim oder in der Alemannen-Realschule.
Viel Zeit für Bürokratie
Der größte Aufwand bei den Tests entstehe durch die Verwaltung, sagt die medizinische Fachangestellte Nathalie Barufke. Denn die Patienten-Informationen müssten im Vorfeld alle vorliegen, damit es im Nachhinein keine Verwechslungen gibt. Insgesamt braucht das Team bis zu drei Stunden zur Vor- und Nachbereitung, fügt Gugel an.
Hinzu käme, dass das Telefon nicht mehr still stehe. „Je nach Fall müssen wir auch sehr viele Gespräche bezüglich Quarantäne führen“, erklärt er.
Allerdings kann man nicht einfach bei der CSP vorbeischauen, man braucht dafür eine Überweisung vom Hausarzt oder vom Gesundheitsministerium. Bei einem positiven Test werden die Patienten meistens in die Helios-Klinik eingewiesen und dort versorgt. Zur künstlichen Beatmung kommen sie nach Freiburg oder Karlsruhe, informiert Gugel.
Künftig übernimmt das CSP auch Impfungen
Das CSP-Team werde nun auch bei den kommenden Impfungen involviert sein. „Wir profitieren von unseren ersten Erfahrungen mit den Tests.“ Gugel sagt aber auch deutlich, dass die Corona-Pandemie noch viele Monate länger dauern wird. „Eine Massenimpfung geht nicht einfach von heute auf morgen.“ Nicht zu vergessen seien auch die Langzeitfolgen wie Müdigkeit und Erschöpfung oder der länger andauernde Verlust des Geschmackssinns, wie es das CSP-Team bei seinen Patienten bereits festgestellt hat. „Wir müssen positiv weiter nach vorne blicken.“
Die Impfungen laufen laut Gugel zukünftig nach Altersjahrgängen ab. Zuerst kommen Menschen 70 plus, dann diejenigen mit Vorerkrankungen. Im Zuge der Impfungen soll auch ein mobiles Team eingeschaltet werden, dass zu den Patienten nach Hause kommt.