Müllheim Stabile Heimat in unruhigen Zeiten

Weiler Zeitung
Brigadegeneral Peter Mirow und Müllheims Bürgermeister Martin Löffler beim Anschneiden der vom Innungsobermeister der Bäckerinnung Müllheim, Martin Magnus, gestifteten Neujahresbrezel. Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Neujahrsempfang: Brigadegeneral Peter Mirow blickt auf das Jahr zurück / Mali als Einsatzgebiet

„Die Entwicklung in den Ländern des nordafrikanisch-nahöstlichen Krisenbogens beobachten wir aufmerksam“, sagte Brigadegeneral Peter Mirow beim Neujahrsempfang der Deutsch-Französischen Brigade im Cercle Mixte in Müllheim. Angesichts der Unsicherheiten in der Welt seien handlungsfähige Streitkräfte für Deutschland und Frankreich unverzichtbar. „In Deutschland gilt es, schwere Versäumnisse der vergangenen Jahre zu beheben und die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr wiederherzustellen.“

Von Alexander Anlicker

Müllheim . Brigadegeneral Peter Mirow hieß zu Beginn des Empfangs auch im Namen seines Stellvertreters Colonel Philippe Kirscher die zahlreichen Gäste willkommen, darunter Müllheims neuer Bürgermeister Martin Löffler sowie weitere Rathauschefs der Garnisons- und Partnerstädte.

Unter den hochrangigen Gästen war auch der stellvertretende Kommandeur des Eurokorps, Generalmajor Josef Blotz. Ebenso begrüßte er Vertreter der Blaulichtorganisationen, darunter den Freiburger Polizeipräsidenten Franz Semling.

Mirow versicherte, dass die Bevölkerung im Falle von – hoffentlich ausbleibenden – Naturkatastrophen und Unglücksfällen auf die Soldaten der Deutsch-Französischen Brigade zählen könne.

Seit 30 Jahren eine Erfolgsgeschichte

Der Brigadegeneral bedankte sich bei den Bürgern der Garnisonsstädte für die Unterstützung und Solidarität. „Es ist unverzichtbar, in unruhigen Zeiten eine stabile Heimat zu haben“, betonte er. Insbesondere dankte er der früheren Müllheimer Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich für das jahrelange herzliche Einvernehmen.

Müllheim habe als Brigadestandort in den vergangenen Jahren durch umfangreiche Baumaßnahmen und Investitionen in Millionenhöhe eine weitere Aufwertung erfahren.

In seinem Rückblick erinnerte Mirow an die Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen der Brigade mit mehr als 10 000 Besuchern beim „Tag der offenen Tür“ und den bislang einmaligen Großen Zapfenstreich mit deutschen und französischen Soldaten.

Außerdem blickte er auf die Teilnahme von 500 Männern und Frauen aus allen Verbänden der Brigade an der großen Parade in Paris anlässlich des französischen Nationalfeiertags zurück.

Die Deutsch-Französische Brigade schreibe seit 30 Jahren eine dauerhafte Erfolgsgeschichte. Sie sei Werkbank der militärischen Zusammenarbeit in Europa sowie ein einsatzbereiter und kampferprobter militärischer Großverband.

Mali als vorrangiges Einsatzgebiet

Ein Drittel der Brigadeangehörigen war 2019 in einem Einsatz. Mirow nannte unter anderem die Ausbildungsmission im westafrikanischen Mali, aber auch die französisch geführten Missionen in der Sahelzone, in Djibouti sowie in den französischen Überseegebieten La Réunion und Neukaledonien.

Aufmerksamkeit habe auch der Einsatz im Baltikum im Rahmen der Rückversicherungsmaßnahmen der NATO für die östlichen Partner erfahren, betonte Mirow.

Im Jahr 2020 bleibt Mali weiterhin mit der UN-Mission „Minusma“ und der Ausbildungsmission der Europäischen Union das vorrangige Einsatzgebiet der Brigade.

Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang vom Bäckerchor aus dem elsässischen Mulhouse.

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