Müllheim Stabilität in unsicheren Zeiten

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Die Baugenossenschaft hat unter anderem in Heitersheim Gebäude modernisiert. Foto: Münch

Wohnraum: Baugenossenschaft Familienheim Markgräflerland steht trotz Herausforderungen gut da

Müllheim (mps). Die Baugenossenschaft Familienheim Markgräflerland hat klug gewirtschaftet. Das stellte die im vergangenen Jahr neu gewählte Aufsichtsratsvorsitzende Waltraud Kannen bei der Mitgliederversammlung im Bürgerhaus in Müllheim fest. Eie wichtige Nachricht für die Mieter: Gute Abschlüsse bei den Gasverträgen sorgen bis Ende Dezember 2023 für feste Preise pro Kilowattstunde, mit einer moderaten Erhöhung um zwei Cent.

Rückblick

„Für uns war das Geschäftsjahr 2021 ein ganz besonderes Jahr“, stellte Vorstandsvorsitzende Klaus Schulte fest. Die Familienheim Markgräflerland (FHM) führte ihre Investitionspolitik fort, musste sich aber gegen verschlechterte wirtschaftliche Rahmenbedingungen behaupten, so Schulte weiter. Bis zu den eigentlichen Jahreszahlen der Baugenossenschaft beleuchtete Schulte die allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklungen, aus denen dann auch die unternehmerischen Entscheidungen bei der Familienheim resultierten. Die Folgen der Corona-Pandemie, aktuell der Ukraine-Krieg und die daraus resultierenden Unterbrechungen der Lieferketten und die dramatischen Kostensteigerungen im Bausektor trieben das Vorstandsteam um. Gerade der Bausektor leide unter einem deutlich gestiegen Baupreisindex mit der Folge, dass laut Schulte deutlich weniger gebaut wird und damit die Wohnraumversorgung gerade im Mietbereich hinter den Vorgaben des Bundes bleiben werden. Die hohen Finanzierungskosten seien Gift für die Baukonjunktur. Anders als bei der Familienheim Markgräflerland seien heute schon zahlreiche Baugenossenschaften und Wohnungsunternehmen wegen steigender Kreditzinsen und Mietausfällen in ihrer Existenz gefährdet. Eine bedeutende Rolle spielten dabei auch die hohen Bewirtschaftungskosten, wie sie beispielsweise durch die Gaspreiserhöhungen ausgelöst werden. „Wir konnten rechtzeitig feste Gaspreise mit einer sehr geringen Erhöhung bis Ende Dezember 2023 vertraglich absichern“, so Schulte weiter.

Jahresbilanz

Dass die Baugenossenschaft auf gesunden Füßen steht, zeigt die Jahresbilanz. Das Anlagevermögen stieg um 2,74 Millionen Euro auf heute 69,1 Millionen Euro, das Eigenkapital nahm um knapp 3,4 Millionen Euro auf rund 53,2 Millionen zu und die Verbindlichkeiten nahmen um knapp 1,14 Millionen Euro auf 18,3 Millionen Euro ab. Um 280 000 Euro stiegen die Personalkosten auf 2,25 Millionen Euro.

In das Modernisierungsprogramm der Jahre 2021 und 2022 investierte die FHM in die drei Wohnhäuser im Grißheimer Weg in Heitersheim mit 36 Wohnungen mehr als 2,4 Millionen Euro. In der Belchenstraße in Kandern investierte sie in die energetische Ertüchtigung rund 560 000 Euro. Mittlerweile hat die FHM in die Sanierung von 801 Wohneinheiten rund 37 Millionen Euro investiert.

Das im Jahr 2007 aufgelegte Neubauprogramm – zurzeit werden zwei neue Projekte in Staufen und Bad Krozingen realisiert – schuf mittlerweile 291 neue Wohneinheiten. Die Gesamtinvestitionssumme beläuft sich laut Schulte auf rund 50 Millionen Euro.

Mietpreise

Die Durchschnittskaltmiete wurde bei der Mitgliederversammlung mit 6,81 Euro pro Quadratmeter angegeben. Die meisten Wohnungen sind zu Quadratmeterpreisen zwischen sechs und 7,50 Euro vermietet. Zwar waren in einigen Fällen nach der Modernisierung oder bei Neubauten die Mietpreise etwas gestiegen, dafür seien die Betriebskosten gesenkt worden, hieß es weiter.

Heute sind, das zeigte Vorstandsvorsitzender Klaus Schulte in seiner Präsentation, nur 6,6 Prozent des Wohnungsbestands unsaniert. Um die Mietpreise für wirtschaftlich schlechter gestellte Menschen zu senken, erhält die FHM weiterhin eine Förderung aus dem Zuschusstopf der Kooperation Siedlungswerk und Erzdiözese Freiburg. Mit diesem Zuschuss können die Quadratmeterpreise zehn Jahre lang um 1,50 Euro pro Quadratmeter auf eine Fördermiete in Höhe von 6,20 bis 6,85 Euro pro Quadratmeter gesenkt werden. Das Fördervolumen für 92 Wohnungen beträgt 1,45 Millionen Euro.

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