Müllheim Stadt baut keine öffentliche Tiefgarage

Weiler Zeitung
Im südwestlichen Bereich des Tenckhoff-Areals wird es keine öffentliche Tiefgarage geben. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Tenck­hoff: Kompensation mit Viehmarktplatz

Müllheim (do). Die Stadt Müllheim wird auf dem Tenckhoff-Areal nicht, wie ursprünglich geplant, eine eigene Tiefgarage mit 33 öffentlichen Stellplätzen bauen. Das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Grund sind größere bautechnische Probleme, die das Projekt stark verteuern würden.

Im südwestlichen Bereich des Areals, wo die Tiefgarage geplant war, müssten die Mauern der benachbarten Gebäude an der Eisengasse, die teilweise direkt auf der Grundstücksgrenze stehen, aufwändig unterfangen werden. Unter dem Gehweg müssten alle Versorgungsleitungen verlegt werden. Probleme gäbe es auch mit einer Trafostation am Stadtpark, die während der Bauarbeiten aufwändig geschützt oder sogar verlegt werden müsste.

Geplant war, dass die öffentliche Tiefgarage über die Zufahrt zur Tiefgarage für die Wohnungseigentümer und Büros des Neubaus erreicht wird. Doch jetzt stellte sich in der Feinplanung heraus, dass in diesem Fall die natürliche Belüftung nicht ausreichen würde und deswegen eine unterhaltsintensive Lüftungsanlage installiert werden müsste. Zudem seien Probleme bei der Bauabwicklung zwischen der öffentlichen und der privaten Tiefgarage absehbar. Dass überhaupt zwischen öffentlichem und privatem Teil der Tiefgarage unterschieden wird, hat laut Stadtkämmerer Günter Danksin zuschussrechtliche Gründe.

Baudezernentin Franka Häußler erläuterte dem Gremium, dass sich die Zahl der öffentlichen Stellplätze durch den Verzicht nicht verringert, wenn man auf dem benachbarten Viehmarktplatz die öffentlichen Parkierungsflächen eindeutig markiert. Dadurch würden rund 20 weitere Stellplätze gewonnen. Auch sei es möglich, oberirdisch zu den 49 geplanten noch acht zusätzliche Stellplätze auszuweisen.

Einig war man sich im Ratsrund darüber, dass eine Bewirtschaftung der öffentlichen Stellplätze mit begrenzten Parkzeiten für mehr Effizienz sorgen würde, da gerade auf dem Tenckhoff-Areal und auf dem Viehmarktplatz etliche Dauerparker und Besitzer von Wohnmobilen ihre Fahrzeuge abgestellt haben.

Dass die Stadt mittlere fünfstellige Beträge pro Tiefgaragenstellplatz ausgibt, während die vorhandenen Ressourcen nicht effizient genutzt würden, könne sie nicht gutheißen, stellte Bürgermeisterin Astrid Siemes-Knoblich fest. Es könne nicht sein, dass Bürger ihre Autos im öffentlichen Raum dauerhaft parken, wo doch jedes Anwesen über eigene Stellplätze verfügt. In diesem Punkt hoffe sie auf das Verständnis der Anwohner.

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