Müllheim Stadt schafft günstigen Wohnraum

Dorothee Philipp
Das Anwesen Mühlenstraße 49 hat die Stadt schon 2015 gekauft. Jetzt soll hier ein Mehrfamilienwohnhaus für Mieter mit geringem Einkommen entstehen. Foto: Dorothee Philipp

Neubau: Mehrfamilienhaus soll 2020 fertig sein. Für Mieter mit geringem Einkommen. Landesförderung.

Müllheim - Mit dem Neubau eines Mehrfamilienhauses in der Mühlenstraße will die Stadt Müllheim Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen schaffen.

Das Ziel, die elf geplanten Wohnungen für 7,25 Euro pro Quadratmeter zu vermieten, kann nur über eine Landesförderung für Sozialen Wohnungsbau gelingen. Die Einzelheiten stellte Stadtkämmerer Danksin im Gemeinderat vor.

Abbruch und Neubau: Bauantrag im Mai

2015 hatte die Stadt das Wohnhaus in der Mühlenstraße erworben mit der Absicht, Wohnraum für Flüchtlinge zu schaffen. Es stellte sich aber heraus, dass sich der Aufwand, das Gebäude herzurichten, bei der geringen Wohnfläche nicht lohnt. Da das dazugehörige Grundstück mit 816 Quadratmetern relativ groß ist, lag die Idee einer Neubebauung mit mehr Wohnflächen nahe.

Im Februar wurden die Anwohner in einer Diskussionsrunde über den aktuellen Planungsstand informiert. Jetzt beschloss der Gemeinderat formell den Abbruch und Neubau des Anwesens Mühlenstraße 49. Der entsprechende Bauantrag soll im Mai beschieden werden, die Rohbauarbeiten sollen noch vor der Sommerpause vergeben werden. Im Sommer selbst wird das alte Anwesen abgebrochen. Vorgesehen ist, im Herbst mit den Arbeiten für den Neubau zu beginnen. Die Mieter könnten dann im Herbst 2020 einziehen.

Die Pläne des beauftragten Badenweiler Architekturbüros Bauert zeigen ein Gebäude mit drei Vollgeschossen und Walmdach, das aus Kostengründen ohne Keller ausgeführt wird. Darin Platz finden fünf Vierzimmer-, zwei Dreizimmer- und vier Zweizimmerwohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 701 Quadratmetern. Zum Haus gehören elf Stellplätze, die Ausstattung soll „durchschnittlich“ sein, die Küchen nicht möbliert. Die Wohnungen im Erdgeschoss sind barrierefrei, die in den anderen Geschossen nicht, weil der Einbau einer Aufzugsanlage die Baukosten erheblich verteuern würde. Insgesamt soll das Projekt inklusive Baunebenkosten und Grunderwerbssteuer 2,4 Millionen Euro kosten.

Dank der Förderung kann die Monatsmiete für eine Vierzimmerwohnung auf 565 Euro begrenzt werden, eine Zweizimmerwohnung kostet dann 348, eine Dreizimmerwohnung 470 Euro im Monat. Finanziert werden soll das Projekt unter anderem mit einem auf 30 Jahre Laufzeit angelegten Null-Prozent-Kredit bei der L-Bank. Die Förderkriterien verlangen, dass die Wohnungen nur an Personen mit Wohnberechtigungsschein vermietet werden und dass die Mieten 33 Prozent unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen.

Mietspiegel für Müllheim derzeit in Arbeit

Da es für Müllheim bislang keinen Mietspiegel gibt, habe man sich an die Mieten gehalten, die in der Umgebung des Projekts gezahlt werden, sagte Danksin. So kam man auf einen Quadratmeterpreis von 10,82 Euro. Ein Mietspiegel für Müllheim sei derzeit in Arbeit. Die Bewirtschaftungskosten setzt die Stadt mit jährlich 13 000 Euro an, davon entfallen 3300 auf die Verwaltung und 9700 auf die Instandhaltung.

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