Der zweite Bauabschnitt umfasst den Neubau der Brücke der Bundesstraße B 378 (Autobahnzubringer) über die Bahn, die Kreisstraße nach Neuenburg sowie die neue Zufahrt zum Müllheimer Bahnhof mit den Parkplätzen auf der Westseite, das künftige Bahnhofsgebäude sowie die neue Trasse, die auf der Ostseite an Stelle des bestehenden Bahnhofsgebäudes verläuft.
Christoph Klenert, Beauftragter für Außenbeziehungen im Großprojekt Karlsruhe-Basel der DB Netz, erläuterte die Entwürfe für den künftigen Bahnhof mit Bahnhofsgebäude und Bahnhofsumfeld.
Bahnhof
„Wir wollen schon etwas erreichen, was die Müllheimer anschauen wollen“, sagte Klenert mit Blick auf das Bahnhofsgebäude. In der Abwägung sei entschieden worden, dass die neuen Gleise auf der Ostseite verlegt werden sollen, erläuterte er. Als Ersatz habe die Bahn ein „großes Bahnhofsdach“ geplant. Darunter sollen sich ein Wartebereich, ein Kiosk, ein kleiner Shop für Reisebedarf sowie ein Bahnschalter befinden, berichtete Klenert.
Beim Thema Lärmschutz verwies der Bahnvertreter darauf, dass der optimierte Schallschutz über das gesetzliche Maß hinausgehe. Geplant seien drei Schallschutzwände auf einer Länger von 3,6 Kilometern, die im Bahnhofsbereich bis zu 6,50 Meter hoch werden.
Klenert lud die Bürger zur Dialogveranstaltung am 25. und 26. September ein, wo sie die Möglichkeit haben ihre Ideen und Wünsche zur Gestaltung des Bahnhofs und der Lärmschutzwände vorzubringen.
Die Gemeinderäte
Stadtrat Michael Nutsch (Freie Wähler) bedauerte in seinem Statement, dass trotz der vielen Mittel, welche die Stadt investiert habe, keine intelligentere Lösung komme. „Wir sollten schauen, dass wir einen ordentlichen Bahnhof bekommen“, gab Bürgermeister Löffler die Zielrichtung vor.
„Ich will jetzt nicht, dass der neue Bahnhof grün gestrichen wird“, meinte CDU-Fraktionssprecher Jürgen Nafz. Zugleich fand er die Bezeichnung Gebäude für den Entwurf übertrieben und bezeichnete ihn als „Überdachung mit eingeschobenen Doppelgaragen“. „Den unbeheizten Wartebereich finde ich nicht in Ordnung“, sagte Nafz. Es würden 1,6 Millionen Euro für eine Fledermausüberführung ausgegeben, „das sollte uns der Mensch auch wert sein“, betonte er. Dies sei der Standard, der vom Bund so vorgegeben werde, hielt Klenert entgegen und ergänzte, dass der Wartebereich beim Bahnhofsgebäude eher dem Busverkehr zuzuordnen sei.
Michael Herbstritt (CDU) mahnte einen weiteren beheizten Wartebereich auf den Bahnsteigen an. Wartebereiche gebe es auch auf den Bahnsteigen, erläuterte Klenert, allerdings unbeheizt, weil diese sonst zur Übernachtung genutzt werden.
Gemeidnerätin Dora Pfeifer-Suger (Grüne) vermisste im Entwurf den Platz für ein Café und erinnerte daran, dass sowohl der bestehende Buchladen und auch die Bäckerei Interesse gezeigt hätten im neuen Bahnhof einzuziehen.
Abschnitt 8.4
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren im Abschnitt 8.4, der den Ortsteil Hügelheim betrifft (wir berichteten). Baudezernentin Franka Häußler fasste die wichtigsten Punkte der Stellungnahme, einschließlich der eingearbeiteten Anregungen aus dem Hügelheimer Ortschaftsrat zusammen.
Diese wurde vom Gemeinderat einstimmig gebilligt und die Verwaltung damit beauftragt noch einige Änderungen vorzunehmen. Unter anderem geht es darum, dass die Bahn plant, die leiseren Personenzüge in der Tieflage unter den lauten Güterzügen hindurchzuführen. Die Bahn begründet dies mit der maximalen Steigung von sechs Promille. Bei der Unterfahrung der Dreisam bei Freiburg rechnet die Bahn allerdings mit einer Steigung von elf Promille. „Wenn das in Freiburg geht, dann geht das auch bei Hügelheim“, betonte Ortsvorsteher Martin Bürgelin.
Beitritt zur MUT
Mehrheitlich beschloss der Gemeinderat den Beitritt zur Bürgerinitiative MUT, dagegen stimmten die grünen Gemeinderäte Gabriele Seehaus, Dora Pfeifer-Suger, Benjamin Suger und Martin Richter. Ihr Fraktionskollege Jörg Pflieger enthielt sich.
Man habe es der MUT zu verdanken, dass der Knoten von Seefelden nach Hügelheim verschoben worden sei, meinte Fraktionssprecher Martin Richter. Dem hielt SPD-Stadträtin Myriam Egel entgegen, dass es die Stadt Müllheim war, die der MUT nicht beitreten wollte.