FSJ: Anahí Tello ist beim Deutschen Roten Kreuz im Einsatz im Krankentransport.
Müllheim - Das Abitur in der Tasche – was nun? Diese Frage stellte sich auch Anahí Tello aus Ecuador. Die 18-Jährige besuchte bis zum Sommer in Quito die deutsche Schule und hat ihr Abitur komplett in deutscher Sprache geschrieben – und bestanden. Bewundernswert, denn ihre Eltern sprechen kein Wort Deutsch.
Anahí entschied sich schließlich für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in Deutschland. Das Deutsche Rote Kreuz hatte sie bereits bei einem Aufenthalt ein Jahr zuvor kennengelernt, als sie ihr Sozialpraktikum hier absolvierte. Dabei war eines für sie schnell klar: „Ich komme wieder zurück.“
Sie entschied sich für eine Qualifikation zur Rettungshelferin und den Einsatz im Krankentransport beim DRK-Kreisverband Müllheim. Hierbei fährt sie, zusammen mit einem ausgebildeten Rettungssanitäter, Tag für Tag durchs Markgräflerland. Sie befördert Patienten zu ihren ambulanten Terminen, aber auch ins Krankenhaus oder von dort nach Hause.
Dafür braucht sie ihren Führerschein. „Das Fahren macht mir Spaß und mit der Zeit bekommt man echt Routine“, erklärt Anahí Tello, die täglich mindestens 100 Kilometer unterwegs ist. „Man kommt ganz schön rum“, erzählt auch Lena Scheffczyk, eine ihrer FSJ-Kolleginnen, die gerade von einer Zwei-Tages-Fahrt aus Südfrankreich zurückkommt. Im Fitness-Studio hat sie sich abgemeldet, denn die meisten geh-unfähigen Patienten werden im Tragestuhl von ihr und dem Rettungssanitäter auch gerne mal ins dritte Obergeschoss getragen, „das ist Sport genug“, meint sie.
Wer Interesse an einem Freiwilligen Sozialen Jahr beim Deutschen Roten Kreuz hat und die Voraussetzungen erfüllt (Volljährigkeit und Führerschein der Klasse B), kann sich per E-Mail an: fsj@drk-muellheim.de oder unter Tel. 07631/18050 melden. Zunächst wird ein zwei- bis dreitägiges Praktikum absolviert, um einen Einblick zu erhalten.
