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Müllheim Wechsel in der Museumsbibliothek

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Stabswechsel in der Mseumsbibliothek (von links): Bibliothekarin Diemut Beck und ihre Kollegin Martina Ambrosi übergaben an die neue Museumsbibliothekarin Friederun Küchenmeister. Den kompletten Titel- und Werkebestand wurde in den vergangenen Monaten von Historikerin Patricia Reister in eine digitale Datenbank überführt. Foto: Volker Münch

Kultur: Diemut Beck übergibt den Staffelstab an Friederun Küchemeister / Bestandskatalog digitalisiert

Müllheim (mps). Die Museumsbibliothek im Markgräfler Museum gilt heute als eine wichtige Einrichtung weit über die Region hinaus. Dazu beigetragen hat die nun ausgeschiedene Bibliothekarin Diemut Beck, die den Stab an ihre Nachfolgerin, Bibliothekarin Friederun Küchenmeister, weitergab. Mit dem Wechsel verbunden ist eine weitere Zäsur: Der Bestandskatalog mit über 7000 Werken wurde von der Historikerin Patricia Reister digitalisiert und steht über die Datenbank des südwestdeutschen Bibliotheksverbunds zur Verfügung.

Katalog in Datenbank

Das digitale Zeitalter ist nun auch in der wissenschaftlichen Museumsbibliothek des Markgräfler Museums angebrochen. Der Zeitpunkt war gut gewählt: Der neue Bestandskatalog wird mit dem Wechsel der Verantwortung von Bibliothekarin Beck hin zu ihrer Nachfolgerin, Küchenmeister, ebenfalls eine erfahrene Bibliothekarin, die in verschiedenen wissenschaftlichen Bibliotheken etwa in Basel tätig war, offiziell eingeführt. „Das Projekt der Digitalisierung wurde wirklich zielgenau umgesetzt“, stellte Museumsleiter Jan Merk zufrieden fest.

Dass dies nun möglich wurde, lag auch ein Stück weit an der Corona-Pandemie, die es dem Museumsteam ermöglichte, solche Projekte im Hintergrund des Publikumsverkehrs umzusetzen. „Mit Patricia Reister haben wir eine ideale Partnerin für dieses Projekt gewonnen“, freute sich Merk.

Nachfrage ist groß

Der Wert des digitalisierten Bestandskatalogs könne nicht hoch genug eingeschätzt werden, denn: „Die Nachfrage nach verschiedenen Literaturwerken und Schriften aus dem Müllheimer Bestand ist groß. Schließlich haben wir in unserer Bibliothek Werke, die es andernorts gar nicht oder nur selten gibt“, erklärte der Museumsleiter. Über den Bibliothekverbund werde nun der elektronische Katalog weit über Deutschland hinaus verfügbar. Zum Erfolg steuerte der Museumsverein ebenfalls Finanzmittel bei, bedankte sich Merk bei der Vorsitzenden des Museumsvereins, Ulrike Gerth.

Kompetzenzzentrum

Bis zur Fertigstellung des digitalen Bestandskatalogs war es allerdings ein weiter Weg. Historikerin Reister musste zuerst einen Schulungstermin für die spezielle Bibliothekssoftware finden. „Das war wegen Corona gar nicht einfach, erst nach einem halben Jahr, im August, hat es dann geklappt“, erzählt Reister. Der kalkulierte Zeitaufwand, bis der komplette Bestand eingepflegt sein wird, wies ursprünglich etwa 1100 Stunden auf. „Wir rechneten mit einem Aufwand von sechs Bänden pro Stunde“, erinnert sich Reister. Dann allerdings ging es Schlag auf Schlag. Am Ende waren es „nur“ 350 Stunden, bis die Historikerin das Projekt abschließen konnte. In Absprache mit Bibliothekarin Beck holte sich Reister die von Hand geschriebenen Karteikarten und das Inventarverzeichnis, das Herzstück jeder wissenschaftlichen Bibliothek, wie Beck anmerkte. Historikerin Reister staunte nicht schlecht: „Vieles findet sich nur in diesem besonderen Museumsbestand.“ Das unterstreicht auch den Anspruch des Museumsleiters: „Wir wollen ja das Kompetenzzentrum für Geschichte und Kunst im Markgräflerland sein“, betonte Merk. Dazu trage die Museumsbibliothek mit ihrem digital verfügbaren Bestandskatalog bei, sagte Merk. Interessierte Personen können über die Homepage des Museums den Online-Katalog einsehen. Da die Museumsbibliothek eine Präsenzbibliothek ist, müssen Interessenten, die Werke einsehen wollen, einen Termin vereinbaren.

Leitung hat gewechselt

Mit dem ehrenamtlichen Engagement von Bibliothekarin Diemut Beck für die wissenschaftliche Museumsbibliothek begann im Jahr 2004 eine Erfolgsgeschichte. Beck, die vor ihrem Ruhestand in verschiedenen Bibliotheken, zuletzt in einer großen wissenschaftlichen Bibliothek in Frankfurt am Main gearbeitet hatte, baute die Museumsbibliothek zu einer weit über die Region hinaus bedeutenden Bibliothek für Markgräfler Literatur und Geschichte aus. Ein besonderes Projekt während ihrer ehrenamtlichen Dienstzeit war unter anderem die Erfassung und Sichtung der „Badischen Bibliothek“ der Familie Blankenhorn mit Werken, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen. Ihre Arbeit übernahm nun Küchenmeister, die viele Jahre lang unter anderem in der Universitätsbibliothek in Basel gearbeitet hatte.

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