Der Kontakt und Austausch zu Orchestern und Solomusikern sei sehr wichtig. So bekomme das Unternehmen wichtige Rückmeldungen. Auch wenn die Mitarbeiter selbst Blechblasinstrumente spielen, sei dies eine wichtige Orientierung, auf welchem Weg man sich mit einem Instrument befinde.
Köpfe für Piccolo-Flöten
Neben historischen Trompeten und Posaunen hat die Firma Egger über Jahre auch die Köpfe für die Piccolo-Flöten der Guggenmusik für die Basler Fasnacht hergestellt. Wie bei den historischen Instrumenten erfolgt auch hier die Orientierung an den Ursprungsflöten der Guggenmusik.
Die Geschichte von Egger als Traditionsunternehmen in der Region fängt Ende der 1920er-Jahre jedoch nicht in Münchenstein, sondern in Basel, an. Adolf Egger absolvierte seine Lehre bei der Firma Wilhelm Bellon. Er lernte den Beruf des Instrumentenbauers und wurde mit der Herstellung von Mundstücken betraut.
Im Jahr 1940 machte sich Egger selbstständig und gründete sein Unternehmen in Basel. Zunächst setzte er auf die Herstellung und Reparatur von Militärinstrumenten. Früh dabei: Eggers Sohn Rainer. Er bekam in jungen Jahren die Geheimnisse des Instrumentenbaus mit und baute immer mehr ein Gefühl für Klang und Materialien auf.
Historische Instrumente
Mit der historisch informierten Aufführungspraxis Anfang der 60er-Jahre lag der Fokus auf dem Nachbau historischer Blechblasinstrumente. Eine große Rolle für die weitere Entwicklung des Unternehmens spielte der Kontakt zum Trompeter Edward H. Tarr. Für ihn wurden die ersten historischen Langtrompeten hergestellt und so erhielt der Name Egger in der internationalen Blechblasmusikwelt Aufmerksamkeit.
Peter Boekels wuchs am Niederrhein auf und studierte Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaft. Trompete spielte er schon von klein auf und spielt auch heute in Projektorchestern. Den ersten Kontakt zum Unternehmen Egger baute Boekels 2005 auf. Seitdem intensivierte sich die Verbindung und im Jahr 2019 übernahm er das Traditionsunternehmen von der Familie Egger. Eine besondere Aufgabe, wie er schildert: „Es war eine Ehre für mich, so ein traditionsreiches und international bekanntes Unternehmen zu übernehmen.“
Boekels erklärt, dass Rainer Egger immer mal wieder in der Werkstatt und beim Unternehmen vorbeischaut und der Kontakt sehr eng ist.
Ausstellung im Februar
Das nächste Ziel des Unternehmens ist eng mit dem Projekt der romantischen Posaunen verbunden. Boekels: „Ende Februar findet die internationale Posaunenvereinigung in der Musikakademie Basel mit Ausstellungen unserer Posaunen statt.“ Geplant sei auch eine Führung durch die Werkstatt in Münchenstein.
Ein weiteres wichtiges Anliegen ist dem Unternehmen die Weiterarbeit am Posaunen-Projekt. Mit den hergestellten Instrumenten ist man als Produkt zufrieden. Nun soll es im nächsten Prozess an die weitere Verfeinerung und Verbesserung der romantischen Posaunen gehen.