^ Nach Steinen ausgewichen: Naturheilverlag kommt nach Steinen - Steinen - Verlagshaus Jaumann

Nach Steinen ausgewichen Naturheilverlag kommt nach Steinen

Kathryn Babeck
In dieses Gebäude ist der Foto: Helen Müller

Rund 30 Millionen Euro Umsatz im Jahr und 120 Mitarbeitern verzeichnet der Narayana-Verlag. Nun sind große Teile des Betriebs nach Steinen umgezogen. Unsere Zeitung hat nach den Gründen für diesen Schritt gefragt.

Seit 1980 besteht der Narayana Verlag in Kandern. Die Ärzte Herbert Sigwart und Ulrich Welte, deren medizinischer Schwerpunkt die Homöopathie ist, haben ihn gegründet. Ziel des Verlags war es, die „besten Werke der homöopathischen Literatur und der Naturheilverfahren günstig verfügbar zu machen“, heißt es auf der Homepage des Unternehmens.

Erst Blumenplatz Kandern

1983 eröffneten die Ärzte die kassenärztliche Gemeinschaftspraxis am Blumenplatz. Das Unternehmen wuchs ständig, sodass dem Verlag mittlerweile fast die gesamte Häuserzeile am Blumenplatz auf der Seite hin zum Rathaus gehört. Seit 2004 sind mit Markus Kuntosch und Katrin Sigwart zwei neue Ärzte dazu gestoßen. Sigwart ist zugleich Geschäftsführerin des Verlags. Derzeit verzeichnet das Unternehmen 120 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von 30 Millionen Euro.

Dann Umzug nach Steinen

„Die Räumlichkeiten in Kandern sind zu eng geworden“, sagt Sigwart gegenüber dieser Zeitung. In Kandern hätten sie 900 Quadratmeter Platz gehabt. Deshalb wären sie in Steinen in eine Halle und Büroräume in der Daimlerstraße ausgewichen. Ein Teil der Mitarbeiter arbeite noch in Kandern, vor allem junge Mütter mit Kindern, die vormittags in den Verlag kommen. Die frei werdenden Räume würden an eine Steuerberatungskanzlei verpachtet, sagt die Geschäftsführerin. Viele Mitarbeiter hätten auch kein Auto, erzählt sie. Der Weg vom Steinener Bahnhof zum Arbeitsplatz beträgt an die 900 Meter, das sei sehr angenehm zum Laufen.

Bei Krisen steigt Versand

Rund 40 Mitarbeiter wären beim Versand, beim Einpacken, tätig. Pro Tag werden an die 4000 Pakete unter anderem in die Schweiz, die USA und weltweit verschickt. Weiter sagt sie, der Verlag biete an die 10 000 Produkte an.

Eigenmarke boomt

Seit Corona laufe der Versandhandel richtig gut. Bei der derzeitigen Krise horten die Leute Lebensmittel und andere Verbrauchsgegenstände. Deshalb bestellen sie beispielsweise Volleipulver, Vollmilchpulver oder Dosenbrot, vieles in Bio-Qualität. Viele würden auch Nahrungsergänzungsmittel bestellen. 400 Produkte gehören zur Eigenmarke „Unimedica“. Diese seien deshalb so gefragt, weil sie rein, also ohne Zusatzstoffe, und günstig seien, erläutert Sigwart den Geschäftserfolg. Viele Rezepturen würden sie selbst entwickeln.

Effizienter Versandhandel

Als Ärzte verfügten sie über das notwendige Wissen. Die meisten Lohnhersteller, also Unternehmen, die im Auftrag von Narayana Versandhandel die Produkte oder Teile davon produzieren, seien aus Deutschland, sagt Sigwart. Bürgermeister Gunther Braun schreibt auf Anfrage dieser Zeitung, dass er sich freue, „dass dieses durchstartende Unternehmen hier in Steinen eine neue Heimat gefunden hat.“ Nicht nur wegen der Arbeitsplätze, die im Pfunder-Areal entstanden seien, „das Team um Katrin Sigwart ist hoch motiviert und trifft mit den angebotenen Produkten genau die Bedürfnisse der Kunden.“ Bei einer Betriebsbesichtigung habe er gestaunt, wie der weltweite Handel logistisch bis ins Detail durchdacht und effizient abgearbeitet werde.

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