Nahwärme in Eichen Derzeit „nicht durchführbar“

Holger Schlicht
Nahwärmerohre warten auf ihe Verlegung. In Eichen kommt das aktuell nicht in Frage. Foto: Maximilian Müller

Ein eigenes Nahwärmenetz für Eichen kommt laut einer Machbarkeitsstudie wohl nicht in Frage. Allerdings soll ein einjähriger Car-Sharing-Versuch mit einem E-Auto gestartet werden. Mit beidem befasste sich der Ortschaftsrat in seiner jüngsten Sitzung.

Die Machbarkeitsstudie zur Nahwärmeversorgung in Eichen hatten der Landkreis Lörrach und der Energieberater Jörg Weyden von der Energie-Agentur Südwest erstellt. Dieser erläuterte dem Gremium auch die Ergebnisse.

Beispiel Hägelberg

Es gebe bereits ein Konzept für die einzelnen Kommunen mit ausgewiesenen Gebieten, die für eine Nahwärmeversorgung in Frage kommen, führte Weyden aus. Eichen gehöre aber nicht dazu. Das sei zwar auch bei Hägelberg der Fall gewesen, dennoch sei das Projekt dort realisiert worden. Deshalb habe man die Studie für Eichen auch bis zu Ende durchgeführt.

18 von 55 Haushalten waren bei einer Befragung der Eichener Bürger durch die Interessengemeinschaft Energiewende an einer Nahwärmeversorgung interessiert. Dies entspräche 35 Prozent des Wärmebedarfs und 29 Prozent der Leistung eines möglichen Netzes.

Wenn, dann Biomasse

Bei der Frage, wie die Wärme erzeugt werden soll, ging es vor allem um ökologische und zugleich wirtschaftliche Quellen. Abwärme aus der Industrie gebe es in Eichen nicht. Oberflächengeothermie wäre zwar möglich, es gebe aber keinen geeigneten Standort für das Sondenfeld, das mindestens 3500 Quadratmeter groß sein müsste. Eine Grundwasserwärmepumpe würde weniger Fläche benötigen, die Investitionen seien aber bei allen Maßnahmen relativ hoch. Im Vergleich dazu sei Biomasse, also etwa Holzhackschnitzel, gerade am günstigsten.

„Nach der Berechnung aller Kosten für eine Nahwärmeversorgung in Eichen sowie bei den aktuellen geothermischen Gegebenheiten und dem verhaltenen Interesse der Einwohner ist zumindest momentan eine Nahwärmeversorgung in Eichen nicht durchführbar“, lautete das Fazit von Weyden.

Car-Sharing-Versuch

Positiver endete die Abstimmung für das Modellprojekt Car-Sharing, das bei nur einer Gegenstimme befürwortet wurde. Das E-Auto soll an der Hülschenmatthalle stehen, wo es auch aufgeladen werden kann. Das Projekt wurde initiiert von Samira Böhmisch, Martina Hinrichs, der Leiterin der Stabsstelle Strukturpolitik und nachhaltige Mobilität im Landratsamt Lörrach, und Gunther Jenisch, der unter anderem Termine für eine kostenlose Energieberatung in Eichen organisiert hat.

Die Initiatoren des Car-Sharing-Projekts (von links): Martina Hinrichs, Gunther Jenisch und Samira Böhmisch Foto: Holger Schlicht

Diese finden am 13. März und 11. April statt. Für Terminanfragen kann man sich per E-Mail an gunther.jenisch@gmx.de wenden.

  • Bewertung
    2

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading