Narrenzunft Hausen Leuchtend durch die Fasnacht

Jennifer Ningel
Die Laterne, wie sie im Jahr 2013 von den Zunftmeistern durch Hausen getragen wurde. Zum ersten Mal wurde dafür damals ein Aluminiumgestell genutzt. Foto: zVg/NZH

Die Laterne der Narrenzunft Hausen ist seit 1963 jedes Jahr zur Fasnacht zu sehen – allerdings nur in Hausen selbst. Sie ist angelehnt an die Basler Fasnacht und wird jedes Jahr neu gestaltet.

Sie ist einzigartig im Verband Oberrheinischer Narrenzünfte: die Laterne der Narrenzunft Hausen. Nur einmal im Jahr – am schmutzigen Dunschtig – ist die Laterne in ihrer ganzen Pracht zu sehen. Dann wird sie fertig beleuchtet auf dem Hausener Hemdglunkiumzug vom Rathaus zur Festhalle getragen. „Früher ist sie auch an Rosenmontag zu sehen gewesen“, blickt Michael Brugger zurück.

Nur zwei Mal ausgefallen

Zum ersten Mal wurde die Laterne 1963 auf dem Umzug mitgeführt, berichtet Brugger. Der ehemalige Gemeinderat Wilhelm Brendlin, der familiäre Verbindungen in die Schweiz hat, hatte dies vorgeschlagen – in Anlehnung an die Basler Fasnacht. Nur zwei Mal in all den Jahren ist der Hemdglunkiumzug und somit das Bemalen der Laterne ausgefallen. „1990 ist es ausgefallen wegen dem Golfkrieg und 2021 wegen Corona“, erinnert sich Brugger.

Die Laterne wird jedes Jahr neu bemalt. Zuerst werden dafür Anfang Januar Ideen unter den Zunftmeistern bei einer Sitzung gesammelt und eine vierköpfige Kommission trifft die endgültige Entscheidung. Diese besteht aus dem Oberzunftmeister Björn Keller, Roland Gessner, der die Skizze anfertigt, sowie Michael und Mario Brugger. „Roland Gessner hat die Topideen“, sagt Brugger. Gessner hat auch für die Schnitzelbank gemalt. Es wissen also nur diese vier Leute und der Laternenmaler, was am schmutzigen Dunschtig auf der Laterne zu sehen sein wird.

Maler seit Jahrzehnten

Gemalt wird die Laterne erst nach dem Zunftabend – dieses Jahr also nach dem 27. Januar. Dann kann sie in einem Raum in der Festhalle aufgestellt werden und der Laternenmaler Jürgen Launer ist ungestört, schließlich soll es ein Geheimnis bleiben. Seit den 1980er Jahren malt Launer die Laterne. In den Jahren davor war es Manfred Trefzer.

Früher war das Gestell der Laterne aus Holz. „Das war schon schwer“, blickt Brugger zurück. Seit 2013 ist der Aufbau nun aus Aluminium. Dieses wird dann mit einem Leinentuch bespannt. Dieser „Bettlakenstoff“ müsse nur angeschraubt werden. Die Tücher gebe es kaum noch zu kaufen. Momentan könne es noch bei einem Spezialversand bestellt werden. Wie lange noch, sei unklar.

An Zunftabend zu sehen

Da das Gestell wiederverwendet wird, werden die Leinentücher jedes Jahr abgenommen und dann aufbewahrt. Mit einer Auswahl der alten Laternen wird dann an den Zunftabenden die Festhalle dekoriert, erklärt Brugger. „Nicht jedes Jahr gibt es zwei Reißer im Dorf.“ Themen für die Laterne seien aber zum Beispiel Bürgermeisterwahlen oder wenn etwas beim Hebelfest passiert ist, berichtet Brugger.

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