Naturparkschule in Tegernau Brennnessel im Mittelpunkt

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Den Wildkräuter-Vormittag an der Naturparkschule Kleines Wiesental fanden alle „spitze“! Foto: zVg/Ute Keilbach

An der Kleinwiesentäler Nachbarschaftsschule hat ein Wildkräuterprojekt stattgefunden.

Die Wildkräuter-Erkundungstour fand im Rahmen des Modells „Naturparkschulen“ statt.

Dass die Brennnesseln gemieden werden, kommt allzu häufig vor – der Heilkraft dieser Pflanze wird man damit keinesfalls gerecht: Tatsächlich sei die Brennesel gemeinsam mit vielen weiteren heimischen Wildkräutern dank ihrer wertvollen sekundären Pflanzenstoffe „die Superhelden in der Küche“, machen die Organisatoren in einem Bericht im Nachgang deutlich.

Die Drittklässler der Tegernauer Nachbarschaftsschule werden zukünftig sicher nicht mehr auf Abstand zur Brennnessel gehen: Der Wildkräuter-Experte Wolfgang Kistner entführte die Grundschüler der Naturparkschule in die Welt der gesunden und heilkräftigen Wildkräuter.

Kistner begann den spannenden Vormittag mit einer lebhaft erzählten Geschichte über die Brennnessel und den Spitzwegerich. Meist wachsen beide Wildkräuter an einem Ort, und das macht auch Sinn, denn: der Spitzwegerich lindert sofort die Auswirkungen des Nesselgiftes auf der Haut, erfuhren die Kinder.

Genaues Schauen

Beim anschließenden Spaziergang entlang der Wiesen rund ums Schulgelände, wurden weitere Wildkräuter wie Wiesenschaumkraut, Giersch, Breitwegerich, Kletten-Labkraut und Bärenklau entdeckt, genau untersucht und gesammelt. „Sammeln dürft ihr nur, was ihr genau kennt!“, machte Kistner deutlich. Der Heilkräuter-Spezialist und zertifizierte Coach für essbare Wildkräuter schulte die Kinder im sicheren Blick auf jedes Detail der gefundenen Pflanzen. Mit Becherlupen wurden die Kräuter, deren feine Behaarung oder kleinen Giftstacheln, Blattadern und Blütenansätze untersucht.

Mutprobe bestanden

Besonders lebhaft verlief die „Mutprobe“, eine Brennnessel-Pflanze mit bloßen Händen zu pflücken. Anschließend wurde das Blatt über die glatte Seite aufgerollt, um die Stachelspitzen zu brechen und das Nesselgift auszupressen. Das selbstgemachte „Brennnessel-Päckchen konnten die Kinder direkt vor Ort – ohne sich zu brennen – verkosten. Mutig machten sich alle ans Pflücken, Rollen sowie „In-den-Mund-stecken“ – und bekamen durch den Kräutersnack ganz nebenbei das Zwanzigfache an Vitamin C im Vergleich zu einer Orange ab. Nach dem Spaziergang verarbeiteten die Kinder das Sammelgut zu Kräuterquark und genossen auf frisch geschnittenem Brot ein leckeres und ausgesprochen gesundes zweites Frühstück, heißt es.

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