Neuenburg am Rhein Das Parkhaus kostet 15,2 Millionen Euro

Volker Münch
Parkhaus und Bertholdturm prägen die Eingangssituation der Zähringerstadt. Foto: Volker Münch

Das Projekt „Kronenrain“ ist nun abgerechnet. Das Projekt, bestehend aus Bertholdturm, Zähringerbrücke, Münsterplatz und Parkhaus am Rheintor, kostete demnach 22,7 Millionen Euro.

In der jüngsten Sitzung des Neuenburger Gemeinderates informierte die Stadtverwaltung über den Stand der Kosten. Ein zentraler Punkt war das Parkhaus, das in den vergangenen Monaten immer wieder durchaus kontrovers diskutiert wurde. Bevor die Schlussrechnung vorgestellt wurde, hielt Projektmanager Patrick Pace vom Büro Drees und Sommer einen kurzen Rückblick zur Entstehungsgeschichte des Projektes.

Verzögerungen beim Bau

Schon zu Beginn der Bauphase verzögerten Probleme bei der Firmensuche den Zeitablauf. „Erst hatten wir im Vergleich zur Kostenberechnung zu hohe Angebote als Grundlage, dann gab es zu wenige oder gar keine Angebote“, berichtete Pace. Der Baufortschritt und der Firmenmangel hätten dann zu Termindruck und Auftragsvergaben über den Kostenberechnungen geführt. Verschärft wurde laut Pace die Situation durch die Folgen der Corona-Pandemie und durch die Blockade des Suez-Kanals, die massive Auswirkungen auf die Wirtschaft hatte.

Ein zentrales Thema war auch die Verwendung des Stampfbetons, wie er in diesem Ausmaß – daraus entstanden die Fassaden des Parkhauses und des Bertholdturms – noch nie verbaut wurde. „Das war zu diesem Zeitpunkt ein experimenteller Baustoff“, betonte Pace. Der Baustoff führte wegen Druckfestigkeitsproblemen zu mehreren Anpassungen im Herstellungsprozess. Das führte zu Zeitverzögerungen, die sich dann auf die Umsetzung der Landesgartenschau auswirkten wie Patrick Pace erläuterte. So seien kurzfristige Planungen von Provisorien notwendig geworden, die ebenfalls zu Zusatzkosten geführt hätten.

Brücke und Turm konnten noch während der LGS-Phase in Betrieb genommen werden, das Parkhaus selbst erhielt laut Pace erst zum 27. Januar 2023 die Betriebserlaubnis und konnte erst nach einer Probebetriebsphase offiziell Mitte Mai 2023 eröffnet werden.

Die Endabrechnung

Bertholdturm, Zähringerbrücke und Münsterplatz wurden mit Bruttopreisen abgerechnet, da sie aus dem Kernhaushalt der Zähringerstadt finanziert werden. Anders das Parkhaus. Es gehört zum Bestand des Eigenbetriebs Versorgungs- und Verkehrsbetriebe, der vorsteuerabzugsberechtigt ist.

Zu den Zahlen: Noch im Januar 2019 hätte entsprechend der damaligen Kostenberechnung das Gesamtprojekt knapp 13,7 Millionen Euro kosten sollen. Der Betrag gliederte sich auf in knapp 9,2 Millionen Euro netto für das Parkhaus, der Turm sollte rund 1,5 Millionen Euro (brutto) kosten, die Zähringerbrücke 923 900 Euro und der Münsterplatz knapp 2,1 Millionen Euro kosten. Nach den ersten Problemen erfolgte eine weitere Kosteneinschätzung. Deren Prognose lag bei Gesamtkosten von knapp 24,7 Millionen Euro.

Nach der Endabrechnung reduzierte sich dieser prognostizierte Ansatz um knapp zwei Millionen Euro. So kostet das Parkhaus heute 15,2 Millionen Euro, der Bertholdturm 2,77 Millionen, die Zähringerbrücke 1,51 Millionen und der Münsterplatz 3,23 Millionen Euro.

Die Gesamtkosten reduzierten sich noch um die Fördermittel von rund 3,97 Millionen Euro, sodass sich der Eigenanteil auf knapp 18,6 Millionen Euro verringert. Bürgermeister Jens Fondy-Langela steht nach wie vor hinter diesen Projekten trotz der hohen Kosten. Es gelte nun, etwa das Parkhaus auch zu nutzen und nicht nur schlecht zu reden.

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