Neuenburg am Rhein Hände schütteln im Akkord

Alexander Anlicker
Glückwünsche erhielt der Wahlsieger und künftige Neuenburger Bürgermeister Jens Fondy-Langela (r.) von seiner Familie ... Foto: Alexander Anlicker

„Gratulation Jens“ ist auf dem Plakat zu lesen, dass die Familie des künftigen Neuenburger Rathauschefs gemalt hat. Eine ganze Menge an Glückwünschen darf Jens Fondy-Langela am Wahlabend im proppevollen Neuenburger Stadthaus entgegen nehmen.

Als der scheidende Bürgermeister Joachim Schuster das Wahlergebnis verkündete, brandete Beifall im Saal auf. Schuster gratulierte seinem Nachfolger und scherzte, dass die Neuenburger noch etwas mehr als 70 Tage mit ihm Vorlieb nehmen müssten. Er erinnerte aber auch daran, dass die meisten Neuenburger bislang nur zwei Bürgermeister kennen: Max Schweinlin, der ab 1965 26 Jahre lang die Geschicke der Stadt bestimmte und ihn, der 32 Jahre im Amt ist: zwei Bürgermeister in 58 Jahren.

Bürgermeister für alle

Er habe Demut vor dem großen Ergebnis, sagte Jens Fondy-Langela. Es habe sich gelohnt, schon am 6. Dezember an die Öffentlichkeit zu gehen. Das Ergebnis zeige, dass man mit Ehrlichkeit und Offenheit Kommunalpolitik machen kann. „Mein Anspruch ist es, Bürgermeister für alle Neuenburger zu sein“, betonte Fondy-Langela. Er dankte Wählern und Wahlhelfern, seiner Familie aber auch den Mitbewerbern für den fairen Wahlkampf. „Das Ehrenamt ist mir unheimlich wichtig. Das Rathaus kann vieles, aber nicht alles leisten“, sagte der künftige Bürgermeister. Er begrüßte auch die Bürgermeister aus der Nachbarschaft. Mit den Worten „die Zeiten des Kirchturmdenkens sind schon lange vorbei“ bot Fondy-Langela den Nachbarkommunen die Zusammenarbeit an.

Gratulanten

Bürgermeister-Stellvertreter Christoph Ziel gratulierte im Namen des Gemeinderats Fondy-Langela zum tollen Wahlergebnis und überbrachte die Glückwünsche aus den Ortsteilen. „Ich wünsche ihnen einen guten Start“, sagte Ziel, der auch den beiden Mitbewerbern dankte.

„Willkommen im Team, wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit“, hieß die Personalratsvorsitzende Magdalena Anlicker seitens der Rathausmitarbeiter den künftigen Chef willkommen.

Glückwünsche überbrachte auch der FDP-Bundestagsabgeordnete und frühere Bade Bellinger Bürgermeister Christoph Hoffmann, der Fondy-Langela die Zusammenarbeit anbot. Mit Blick auf den scheidenden Bürgermeister sagte er: „Joachim Schuster war für uns Bürgermeister so etwas, wie die Benchmark.“

Unter den zahlreichen Gratulanten waren unter anderem die Bürgermeister Vincenz Wissler (Badenweiler), Martin Löffler (Müllheim), Ulli Waldkirch (Auggen) und Christian Renkert (Schliengen). Als Sprecher des Bürgermeistersprengels überreichte Wissler einen Präsentkorb mit Naturprodukten der 13 Markgräfler Sprengelgemeinden. „Neuenburger hat viel Herausforderungen zu bewältigen. Der Sprengel reicht dazu die Hand“, sagte Wissler.

Die Glückwünsche der Neuenburger Vereine überreichte der Vorsitzende des größten Vereins der Zähringerstadt, Armin Reese vom Turnverein. „Neuenburg ist eine Stadt der Vereine. Es ist künftig an Ihnen, dort wo notwendig, die Vereine zu unterstützen“, sagte Reese.

Die Glückwünsche von Feuerwehr, DRK, DLRG und THW überbrachte Gesamtkommandant Andreas Grozinger. Zugleich überreichte die Feuerwehr ihrem neuen Dienstherrn Einsatzjacke und Helm. Vor dem Stadthaus stellten die Feuerwehrleute den Bürgermeisterbaum.

Stimmen zur Wahl

„Deutlicher als ich gedacht habe“, bewertete CDU-Fraktionssprecher Rudi Grunau. Er habe mit einem Entscheidung im ersten Wahlgang gerechnet, ergänzte er. „Ich glaube, dass wir einen guten Bürgermeister gewählt haben“, meinte Grunau mit Blick auf die Kompetenz und Erfahrung, die Fondy-Langela aus dem Lörracher Rathaus mitbringe.

„Das Ergebnis ist überraschend deutlich“, sagte SPD-Fraktionssprecher Egbert Studer. Man habe aber erwartet, dass die Wahl im ersten Wahlgang entschieden wird. „Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.“

Ständchen für Wahlsieger

Musikalisch umrahmt wurde die „Wahlparty“ im Stadthaus vom gemeinsamen Orchester von Stadtmusik Neuenburg, den Musikvereinen Zienken und Grißheim, der Trachtenkapelle Steinenstadt sowie von den Männerchören aus Neuenburg und Steinenstadt.

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