^ Neuenburg am Rhein: Menschen bei Klimaschutz mitnehmen - Nachrichten - Verlagshaus Jaumann

Neuenburg am Rhein Menschen bei Klimaschutz mitnehmen

Alexander Anlicker
Peter Altmaier im Gespräch mit Hortense Boll und Nils Dosenbach. Foto: Alexander Anlicker

Die Achterbahnfahrt eines langen Politikerlebens war Thema bei der Schülertalkshow „Nachgefragt“ am Neuenburger Kreisgymnasium. Peter Altmaier stellte sich den Fragen von Hortense Boll und Nils Dosenbach.

Mit dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten, Umwelt- und Wirtschaftsminister sowie Chef des Kanzleramts Peter Altmaier war bei der letzten Nachgefragt-Runde in diesem Jahr einmal mehr ein hochkarätiger Gast bei der Schüler-Talkshow des Neuenburger Kreisgymnasiums zu Gast.

Der 1958 in Saarlouis geborene Sohn einer Krankenschwester und eines Bergmanns ist Fan des 1. FC Saarbrücken, trat mit 16 Jahren in die Junge Union ein, studierte Rechtswissenschaften und war ab 1990 für vier Jahre Beamter bei der EU-Kommission in Brüssel. Im Jahr 1994 wurde er in den Deutschen Bundestag gewählt, dem er 27 Jahre lang angehörte.

In der voll besetzten Aula des Kreisgymnasiums stellte sich Altmaier den Fragen von Hortense Boll und Nils Dosenbach.

Neben Small Talk über den Eurovision Song Contest und die umfangreiche, 6000 Bücher zählende, Büchersammlung ihres Gastes sparten die beiden jugendlichen Talkmaster auch nicht mit kritischen Fragen, beispielsweise nach den größten Fehlern Angela Merkels, Versäumnissen bei Klimaschutz, Elektromobilität und Digitalisierung.

Während seiner Amtszeit als Umwelt-, Kanzleramts- und Wirtschaftsminister hätten die erneuerbaren Energien von 21 auf 46 Prozent zugelegt, erklärte Altmaier. Auch seien die Klimaziele unter der schwarz-roten Bundesregierung beschlossen worden. „Ich habe mich neulich bei jungen Menschen entschuldigt, die das mehr trifft“, räumte er auch ein, dass möglicherweise nicht genug gegen den Klimawandel getan wurde. „Es geht darum, die Leute mitzunehmen“, sagte Altmaier mit Blick auf das Gebäudeenergiegesetz. Es gebe Millionen Menschen, die in einem nicht sanierten kleinen Haus wohnen und die ihre Ersparnisse angreifen müssen. Das habe nichts mit „Antiklima“ zu tun sondern mit berechtigten Sorgen. „Die Ampel muss auch den Mut haben, auf die CDU zuzugehen“, sagte er mit Blick auf die Klimathemen. „Ein Politiker der nicht aneckt, ist kein guter Politiker“, erklärte er.

Er habe im Bundestag zwölf Jahre mit Robert Habeck zusammengearbeitet. Habeck sei am ehesten bereit, Kompromisse zu machen, bescheinigte er seinem Nachfolger im Wirtschaftsministerium. Berührungsängste in Richtung Grüne hat Altmaier nicht. Schließlich war er einer der acht CDU-Bundestagsabgeordneten, die mit acht Grünen-Abgeordneten die so genannte Pizza-Connection gegründet haben. Im Keller eines italienischen Restaurants in Bonn habe man sich getroffen um zu schauen, ob man sich nicht doch verstehe. Politik habe dabei weniger eine Rolle gespielt. Die CDU bildet mittlerweile in den meisten Bundesländern Koalitionen mit den Grünen, rief Altmaier in Erinnerung . Was Merkels größte Fehler seinen, könne er nicht beurteilen, das sei Sache der jungen Generation.

„Nö“, antwortete Altmaier auf die Frage, ob er Angst habe, vergessen zu werden. Er sei jetzt 65 und möchte die Zeit, die ihm bleibe, nicht mit Grabenkämpfen verbringen. Seine Zeit verbringt der Junggeselle mit Gärtnern, Lesen und entspannt beim Schauen von Dokumentationen über die Cheopspyramide, Leben auf dem Mars und Schwarze Löcher.

Bei einer Runde Memory ging es unter anderem um Altmaiers umfangreiche Bibliothek. Eines der schönsten Bücher in seiner Bibliothek stamme von Alexander zu Hohenlohe-Schillingsfürst, der seine letzten Lebensjahre in Badenweiler verbracht habe, berichtete er. Leider sei Autor in Badenweiler kaum bekannt, habe er herausgefunden.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading