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Neuenburg am Rhein Mut, Bayern, EM, Heimat, Streich und Spätzle

Alexander Anlicker
Thomas Hitzlsperger war zu Gast im Neuenburger Kreisgymnasium. Foto: Alexander Anlicker

„Hitz the Hammer“, Thomas Hitzlsperger, stellte sich bei der Schüler-Talkshow „Nachgefragt“ den Fragen von Clara Gilbert und Chiara Hofhansl.

Wer soll neuer Bayern-Trainer werden, und wie weit kommt die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der Heim-Europameisterschaft? Bei der Frage nach dem künftigen Bayern Trainer haben die beiden Moderatorinnen mögliche Kandidaten vorgegeben, darunter Hitzlsperger selbst, Christian Streich oder Lothar Matthäus. Hitzlspergers Wahl fiel auf Lothar Matthäus. Er selbst wolle auf keinen Fall Bayern-Trainer werden, sondern die Dinge tun, die im liegen, sagte er. „Christian Streich kann alles, hier die Schule leiten oder Bürgermeister werden – aber mit dem FC Bayern täte er sich keinen Gefallen“, sagte der 52-malige Nationalspieler. „Ich finde es gut, was er sagt. Er kann wie jeder andere auch seine Meinung sagen“, erklärte er, angesprochen auf die klaren politischen Statements des SC-Trainers. „Ich teile vieles von dem, was er sagt, mit Ausnahme seiner Leidenschaft für den SC Freiburg“, ergänzt Hitzelsperger, der 2007 den Bundesliga-Konkurrenten VfB Stuttgart zur Deutschen Meisterschaft geschossen hat.

Natürlich wurde Thomas Hitzlsperger auch nach seiner EM-Aufstellung gefragt. Foto: Alexander Anlicker

„Ich teile vieles von dem, was er sagt, mit Ausnahme seiner Leidenschaft für den SC Freiburg“ – Thomas Hitzlspberger über SC-Trainer Christian Streich

Hitzlsperger setzt sich gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und rechtsextreme Gewalt ein. „Wenn wir nicht aufpassen, haben wir ein Problem“, sagt er und erklärte, dass er das verurteile, wofür die Menschen und die Politik der AfD stehen. Es sei wichtig, dass die Mehrheit dagegen auf die Straße gehe.

„Ich sehe, dass Politiker beschimpft und beleidigt werden, warum sollte ich mir das antun?“

„Ich bin nicht aus dem Holz geschnitzt: Man muss ständig wach sein und Bescheid wissen. Ich habe eine große Bewunderung gegenüber Leuten, die solche Ämter ausfüllen“, antwortete er auf die Frage, ob er Bundeskanzler werden möchte. „Ich sehe, dass Politiker beschimpft und beleidigt werden, warum sollte ich mir das antun?“, erklärte er.

Verleugnen war keine Option

Vor zehn Jahren outete sich der Ex-Fußballprofi als homosexuell. „Es war für mich keine Option, es zu verleugnen“, sagte Hitzlsperger auf die Nachfrage, wieso er sich outete. Die Reaktionen darauf seien sehr positiv gewesen, und die Leute hätten seinen Schritt als „mutig“ bezeichnet. Die größte Mutprobe sei es gewesen, es der Familie zu sagen, berichtet er von der Angst, abgewiesen zu werden. „Es lief besser, als ich erwartet habe“, sagte er und betont: „Das Leben geht weiter, als wäre nichts gewesen.“ Auf die Frage nach seinem Umgang mit homophoben Äußerungen sagte Hitzlsperger, er könne das nicht mehr ignorieren. Positiv bewertete er, dass genauer hingeschaut werde. Als Beispiel nannte er den österreichischen Nationaltrainer Ralf Rangnick, der drei Spieler nach homophoben Vorfällen aus dem Kader gestrichen habe. Man müsse aber unterscheiden, ob es böse Absicht war, oder ob es nur so gesagt wurde. Es sei aber verletzend, wenn Dinge abwertend als „schwul“ bezeichnet würden.

„Ich selbst spüre nichts davon im Alltag, aber ich merke, dass es ein Problem ist“, sagte er und nennt als Beispiel die jüngste Fußball-Weltmeisterschaft im Wüstenstaat Katar: „Menschen, die so sind wie ich, haben nicht die Freiheit wie ich.“

Duell im Spätzle-Kochen

Hitzlsperger ist Besitzer des Restaurants „Escargot“ in London und Teil einer Investorengruppe, die den dänischen Fußball-Club Aalborg BK gekauft hat. In das Restaurant habe er investiert, um herauszufinden, ob er als Unternehmer erfolgreich sein kann, erklärte er. Ob der 42-Jährige auch kochen kann, wollten die beiden Moderatorinnen bei einem Kochduell herausfinden. Für Hitzlsperger galt es, Spätzle zu schaben, während sich die beiden Schülerinnen für die Varianten Spätzlepresse und Shaker entschieden haben.

Thomas Hitzlsperger beim Kochduell mit Clara Gilbert (links) und Chiara Hofhansl (rechts) Foto: Alexander Anlicker

Wie weit kommt die DFB-Elf nun bei der Heim-EM? „Sie werden es schaffen bis ins Finale“, lautete die Prognose des ARD-Fußballexperten.

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