Neuenburg am Rhein Vorteile für beide Kommunen

Volker Münch
Neuenburg (gelb) und Müllheim (blau) wollen gemeinsames Doppel-Mittelzentrum werden. Dieses reicht dann geographisch vom Rhein bis hinauf auf den Köhlgarten. Foto: Maps4News/Alexander Anlicker

Im Zuge der Fortschreibung des Landesentwicklungsplans wollen die Stadt Müllheim und Neuenburg einen Antrag auf Aufstufung zum Doppel-Mittelzentrum stellen. Der Neuenburger Gemeinderat befürwortet den Antrag einstimmig

Der Neuenburger Gemeinderat befürwortet den Antrag in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Bereits im Dezember 2022 beschäftigte sich der Neuenburger Gemeinderat mit diesem Thema. Grund dafür war, dass im Rahmen der Fortschreibung des Landesentwicklungsplans das Gutachten der LBBW Immobilien Kommunalentwicklungs-Gesellschaft die Einstufung als Doppel-Mittelzentrum empfohlen hatte.

Mittlerweile hat die Landesregierung die Weichen für einen neuen Landesentwicklungsplan, der seit 2002 unverändert Bestand hatte, gestellt. Mit der Fortschreibung sollen die neuen Rahmenbedingungen angepasst werden. Für das Land stellt sich der neue Landesentwicklungsplan als ein Mammutprojekt dar, für das Haushaltsmittel in Höhe von 15 Millionen Euro für die Jahre 2021 bis 2027 eingestellt wurden.

Von einem gemeinsamen Doppel-Mittelzentrum versprechen sich beide Städte eine bessere Ausstattung der Kommunen, eine stärkere Position im Vergleich zu anderen Mittelzentren, eine größere Zentralität, funktionale Verflechtungen, eine deutlich größere Entwicklungsdynamik und mehr Entwicklungspotenziale. Die gemeinsame Ausstattung mit öffentlichen und privaten Einrichtungen wird als überdurchschnittlich gesehen und wirken aufgrund der Grenzlage beider Städte über die Landesgrenze hinaus. Das zeigt die hohe Nachfrage der elsässischen Nachbarn bei den Einzelhandelsangeboten, bei privaten Dienstleistungen und bei kulturellen Einrichtungen.

Im Vergleich zu anderen Mittelzentren versprechen sich beide Städte raumplanerische Vorteile. Das bestätigt sich auch durch Erfahrungen anderer Doppel-Mittelzentren in Baden-Württemberg. Die Entwicklungsdynamik könne sich ganz unterschiedlich auswirken. In manchen Mittelzentren stieg die Einwohnerzahl, in anderen waren Beschäftigtenzuwächse zu verzeichnen. Von einer entsprechenden Aufstufung könne man von den Funktionen eines Mittelzentrums etwa bei der Ansiedlungsentscheidung von öffentlichen Institutionen oder Unternehmen profitieren.

Doppelmittel-Zentren weisen oft eine Aufgabenteilung auf, die sich gut ergänzen. In der Vorlage der Stadtverwaltung wurden weitere Vorzüge durch die künftige Zentralität für beide Kommunen im Bereich der Wirtschaft und der Gesundheitsversorgung dargestellt. Eine Rolle spielt der große Verflechtungsbereich mit zahlreichen Gemeinden in der Region, von dem beide Städte wieder profitieren können.

Eine solche Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit dient laut Verwaltung einer abgestimmten Steuerung der räumlichen Entwicklung, der Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und dem Erhalt und dem Ausbau der öffentlichen Infrastruktur. Das Gutachten der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung spricht von erheblichen Entwicklungspotenzialen im Wohnungsbau und bei der gewerblichen Entwicklung, beispielsweise die Ansiedlung von Unternehmen.

Mit dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderates wird nicht nur die Aufstufung zum Doppel-Mittelzentrum beantragt, sondern auch die Aufstufung der regionalen Entwicklungsachse zur Landesentwicklungsachse Freiburg-Müllheim im Markgräflerland-Neuenburg am Rhein.

  • Bewertung
    0

Umfrage

E-Auto

Die EU hat ein weitgehendes Verbrenner-Aus bis 2035 beschlossen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading