Neuenburg Baubeginn soll im März 2020 sein

Alexander Anlicker
Die Neuenburger Schlüsselstraße wird umgebaut. Foto: Alexander Anlicker

Umbau der Schlüsselstraße: Grünes Licht für Entwurfsplanung. Bürgerbegehren vom Tisch.

Neuenburg am Rhein - Das Bürgerbegehren gegen den Umbau der Schlüsselstraße ist vom Tisch, nachdem der Neuenburger Gemeinderat der veränderten Entwurfsplanung zugestimmt hat. Der zwischen Stadt, Gewerbeverein und betroffenen Geschäftsleuten ausgehandelte Kompromiss sieht vor, dass insgesamt sieben Parkplätze in der Schlüsselstraße erhalten bleiben.

„Wir sind von null Parkplätzen ausgegangen und sind zufrieden mit dem, was wir bekommen haben“, erklärten die beiden Vertrauenspersonen des Bürgerbegehrens, Bettina Rudolph und Sandra Grießhaber, im Anschluss an die Sitzung. Es sei ein Kompromiss, der beiden Seiten „Bauchweh mache“.

Bürgermeister Joachim Schuster berichtete, dass Rudolph und Grießhaber intensiv an der Planung mitgewirkt hätten. Als nächster Schritt folge nun die Genehmigungsplanung, die der Gemeinderat noch vor der Sommerpause beschließen soll. Die Anlieger werden noch zu einem Infogespräch eingeladen.

Die Planung

Die Planer Jochen Dittus und Minke Mulder von der AG Freiraum stellten die Entwurfsplanung für den ersten Bauabschnitt vom Kreisverkehr bei der „Krone“ bis zur Rebstraße vor.

Parkplätze

Insgesamt sollen im ersten Bauabschnitt sieben Parkplätze erhalten bleiben. Vor der Apotheke sollen zwei Kurzzeitparkplätze sowie ein 3,50 Meter breiter Behindertenparkplatz geschaffen werden. Auf der Nordseite der Schlüsselstraße sind vier weitere Parkplätze vorgesehen, der Bereich der Passage des geplanten Wohn- und Geschäftshauses soll jedoch freigehalten werden. Hier sind ein Brunnen mit Wasserdüsen sowie ein Bereich für Außengastronomie vorgesehen.

Laut Dittus soll sich hier ein Alnatura-Markt mit einem Café ansiedeln. Zwei weitere Behindertenparkplätze sind vor der Sparkasse an der Breisacher Straße sowie ein weiterer an der Ölstraße hinter dem Narrenbrunnen geplant.

Weitere Parkplätze ließen sich wegen der Bushaltestellen nicht unterbringen. Haltebuchten sind vor der Bäckerei Heitzmann sowie auf der Westseite vor dem Steakhaus vorgesehen.

Rathausplatz

Die neuen Standorte für die Bushaltestellen sind durch die Vergrößerung des Rathausplatzes notwendig. Dieser soll künftig den Straßenraum und den gegenüberliegenden Bereich rund um den Narrenbrunnen umfassen. Der entsprechende Abschnitt der Schlüsselstraße wird als verkehrsberuhigte Zone (Spielstraße) ausgewiesen, wo nur mit Schrittgeschwindigkeit (maximal sieben Kilometer pro Stunde) gefahren werden darf. Als Belag wird hier auch der gleiche rote Granit verwendet wie auf dem Rathausplatz. Zudem soll auf dem Platz die südliche Baumreihe entfallen.

Mühl-Tor

Unmittelbar östlich des Rathausplatzes soll sich mit dem Mühl-Tor ein mittelalterliches Stadttor befunden haben. Geplant ist, dessen Standort durch einen Belag aus Spaltkieseln zu kennzeichnen. Darüber hinaus ist vorgesehen, die südliche Ecke des Tors durch eine Stele aus Stahl sichtbar zu machen.

Der übrige Straßenraum soll von Haus zu Haus mit einem grauen Granitpflaster versehen werden, Straße und Gehweg sollen durch eine Entwässerungsrinne aus rotem Granit optisch voneinander getrennt werden. Hier gilt überall Tempo 20.

Barrierefreiheit

Die Geschäfte und Gastronomie sollen mit Rampen barrierefrei erschlossen werden. Einzig vor dem „Weißen Kreuz“ sei dies nicht gewünscht worden.

Bäume

Die sechs Robinien müssen gefällt werden, da sie nicht mehr standsicher seien. Nördlich und südlich der Straße sollen im Wechsel Amberbäume gepflanzt werden.

Kosten und Zeitplan

Insgesamt wird die Schlüsselstraße im ersten Bauabschnitt auf einer Fläche von 3404 Quadratmetern neu gestaltet, davon entfallen 2947 auf öffentliche und 457 auf private Flächen. Die Kostenschätzung liegt bei rund 2,2 Millionen Euro, fast die Hälfte wird bezuschusst.

Planer Dittus rechnet mit einem Baubeginn im März 2020 und mit der Fertigstellung im Dezember 2021.

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