Der Bereich zwischen Parkhaus und Hangkante wird aufgefüllt und bietet Platz für eine Nachverdichtung. Vorgesehen sind sowohl Wohn- und Geschäftshäuser als auch im Bereich des Zipper Platzes eventuell eine Kindertagesstätte.
Brücke und Turm
Ein Kernstück des Projekts ist die geplante Brücke über die Bundesstraße, soll damit doch die Wegbeziehung für Fußgänger und Radfahrer hin zum Naherholungsgebiet Rhein (Motto: „Neuenburg geht zum Rhein“) verbessert werden.
Die Brücke über den Autobahnzubringer (B 378) ist drei Meter breit und soll eine geschlossene Brüstung erhalten. Hinunter zu den Wegen auf Höhe des Wuhrlochs geht es barrierefrei über einen Aufzugsturm mit Treppenanlage. Von der Ebene der Brücke führt der Turm noch 200 Treppenstufen nach oben und dient als Aussichtspunkt über den Wuhrlochpark und in Richtung Rhein.
Mit einem Fragezeichen versehen ist eine 85 Meter lange s-förmige Rampe, die möglicherweise in einem zweiten Bauabschnitt verwirklicht wird, um Kosten einzusparen.
Trümmer aus Weltkrieg
Eine Hiobsbotschaft für Planer, Bürgermeister und Gemeinderat war das Baugrundgutachten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das ursprünglich tieferliegende Gelände mit Bauschutt und Trümmern verfüllt. Die Schuttschicht ist etwa zwölf Meter mächtig, so dass die Gründung des Parkhauses mit rund 100 etwa 23 Meter langen Bohrpfählen erfolgen muss. Allein dies verursacht Mehrkosten in Höhe von rund einer Million Euro. Hinzu kommt, dass der Boden mit Schadstoffen belastet ist. Statt wie geplant den Bereich zwischen Hang und Parkhaus mit dem Aushub aufzufüllen, muss dieser teuer entsorgt werden.
Kostenexplosion
Die Kostenschätzung für das Gesamtprojekt beläuft sich aktuell auf rund 17,5 Millionen Euro. Ende 2016 war man noch von 10,8 Millionen Euro ausgegangen. Allein die Kostenschätzung für das Parkhaus stieg von 5,6 auf nun 11,9 Millionen Euro. Durch den Verzicht auf die Rampe würden sich die Kosten auf rund 16 Millionen Euro reduzieren.
Verwaltung und Gemeinderat wollen das Parkhaus und halten es für wichtig, betonte Bürgermeister Joachim Schuster. Allerdings sei es derzeit finanziell nicht darstellbar. Der Rathauschef setzt auf Nachverhandlungen mit dem Land und höhere Zuschüsse aus dem Landessanierungsprogramm.