Neuenburg Freibad öffnet erst 2022 wieder

Weiler Zeitung

Sanierung: Thermalsportbad künftig ohne Thermalwasser / Räte besichtigen Baustelle

Das Thermalsportbad in Steinenstadt wird dieses Jahr vermutlich nicht mehr öffnen. Grund hierfür sind der verspätete Baubeginn sowie längere Wartezeiten bei Materiallieferungen. Noch im Frühjahr hatte die Stadt Neuenburg auf eine verkürzte Saison von Mitte August bis Mitte September gehofft, auch damit das Schwimmbad-Team um Bäderbetriebsleiter Alexander Schächtele die neue Technik ausgiebig testen können.

Von Alexander Anlicker

Neuenburg-Steinenstadt. Der Neuenburger Gemeinderat und der Ortschaftsrat Steinenstadt machten sich am Montagabend bei einer Begehung vor Ort ein Bild vom aktuellen Stand der Arbeiten der Sanierung des Thermalsportbads..

Förderung

Die Sanierung des Thermalsportbades sei eine der größten Investitionen, welche die Stadt in Steinenstadt tätige, erläuterte Bürgermeister Joachim Schuster gleich zu Beginn. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf rund 2,9 Millionen Euro (brutto) beziehungsweise knapp 2,5 Millionen Euro (netto).

Die Maßnahme wird gefördert durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung aus dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ des Bundesinnenministeriums mit rund 735 400 Euro sowie dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum des Landes in Höhe von 295 760 Euro.

Neuenburg sei eine der wenigen Städte am Oberrhein, die sowohl ein Hallen- als auch ein Freibad bieten könne, sagte Schuster. „Wir sehen das als Beitrag zur Gesundheitsvorsorge“, betonte er. Angesichts der musealen Technik habe man sich entscheiden müssen das Bad zu sanieren oder zu schließen.

Vor dem Hintergrund von durchschnittlich rund 40.000 Besuchern im Jahr, beziehungsweise 55.000 Besuchern in heißen Sommern, habe sich der Gemeinderat für die Sanierung entschieden.

Dabei soll der familiäre Charakter des Bades erhalten bleiben und trotzdem weiter entwickelt werden. So werden künftig eine breite Wellenrutsche und ein Sprungturm das Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken ergänzen.

Verzögerung

Die Baugenehmigung sei erst im November statt wie geplant im September gekommen, erläuterte Architekt Jörn Thamm vom Büro AG Bauraum in Konstanz. Obwohl die Rohbaufirma ordentlich Gas gegeben habe, konnte die Verzögerung nicht aufgeholt werden. Der Rohbau ist seit etwa vier Wochen fertig, aktuell werden die Rohre zwischen Becken und Filtertechnik angeschlossen. Thamm geht davon aus, dass die Wassertechnik bis Mitte August fertig ist. Die Folie für die Beckenauskleidung sowie die Beckenköpfe sind fertig, allerdings habe sich die Lieferung verzögert. Fix und fertig die neue Rutsche und die Sprunganlage, die jedoch bis zum endgültigen Einbau zwischengelagert werden müssen.

Verzögerungen gibt es auch beim Umbau der Umkleidekabinen und der Einrichtung eines Umkleidebereichs für Menschen mit Behinderung. Die Trockenbaufirma habe bis zu sechs Wochen auf Material warten müssen.

Wenn es dann soweit ist, steht für die Schwimmer künftig ein 25 Meter langes Becken zur Verfügung, dass mit einer Mauer vom Nichtschwimmerbereich abgetrennt ist.

„Wir bekommen ein ganz tolles Bad“, zeigte sich Schwimmmeister Alexander Schächtele überzeugt. Es sei schade, dass das Bad dieses Jahr nicht mehr fertig werde, sagte er und ergänzt: „Wir hätten gerne dieses Jahr noch zwei Wochen Probebetrieb gehabt.“

Solarheizung

Das Bad aber auch das Duschwasser werden künftig nur noch über eine Solaranlage geheizt, der bestehende Gasanschluss wurde zurückgebaut, erläuterte Architekt Thamm. Für kalte Tage wird es jedoch noch einen elektrischen Durchlauferhitzer für die Duschen geben.

Thermalwasser

Das Thermalsportbad wird künftig ohne Thermalwasser auskommen müssen. Die wasserrechtliche Genehmigung für die Quelle laufe aus, zudem gehöre die Quelle der Gemeinde Badenweiler, erläuterte Bürgermeister Joachim Schuster auf Nachfrage von Ortsvorsteher Hans Winkler. Bislang sei quasi das Wasser aus dem Überlauf der Quelle genutzt worden, das sonst in den Rhein geleitet worden wäre. Allerdings, sagt Schuster, hätte mit die Verlängerung der wasserrechtlichen Genehmigung enorme Kosten für die Sanierung der Quelle zur Folge.

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