Die Ehrenamtlichen sind mit vielfältigen Schicksalen konfrontiert: sei es das 14-jährige schwangere Mädchen oder die Mutter in Not, die sich vom gewalttätigen, alkoholkranken Vater ihrer Kinder trennen will. „Wir unterstützen aber auch kinderreiche Familien, bei denen der Papa vielleicht als Handwerker arbeitet und das Geld einfach nicht reicht. Hier helfen wir mit der Kleiderkammer aus.“
Der Verein reicht eine helfende Hand, wenn Frauen durch eine Schwangerschaft in eine tiefe Krise stürzen. „Im ersten Moment bricht da alles zusammen. Die Frauen fallen in ein schwarzes Loch und sehen allein keinen Ausweg.“ Dies habe sie oft erlebt, berichtet Ehrhard. In solchen Situationen sei es wichtig, für die Frauen „da zu sein und Ruhe zu bewahren“. Der Blick von außen sei elementar, dann lasse sich auch eine Lösung finden, ist Ehrhard überzeugt. „Diese Frauen brauchen eine neutrale Person, die sie an der Hand nimmt und mit ihnen durch die Krise geht.“
Leitgedanke Nächstenliebe
Der Verein habe im vergangenen Jahr erneut bewiesen, „dass mit Mut, Offenheit und Respekt auch schwierige Vereinsbelange konstruktiv bewältigt werden können“, wurde im Jahresbericht deutlich. Vor diesem Hintergrund starte man gestärkt und motiviert ins neue Jahr: Dem Leitgedanken folgend, aus Nächstenliebe Schwangeren, Familien und Alleinerziehenden in Not zu helfen.
Um „lösungsorientiert helfen zu können“, ist der Verein auch vielfältig vernetzt. Darunter fällt die Zusammenarbeit mit karitativen Institutionen, Kommunalverwaltungen, Helferkreisen der Flüchtlingshilfe, der Ehrenamtsbörse der Stadt Müllheim, dem Förderverein Frauen in Not Freiburg sowie mit Stiftungen.
Als ein immer drängenderes Problem erleben die Vereinsmitglieder die Wohnungsnot im Markgräflerland. Für sozial Schwache gebe es fast keine bezahlbaren Wohnungen, so Ehrhard. „Hier können wir allerdings kaum helfen. Da sind uns auch die Hände gebunden.“
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung fanden auch Vorstandswahlen statt. Als Vorsitzende wurde Birgit Ehrhard wiedergewählt, Tanja Dilger zur zweiten Vorsitzenden sowie Susanne Breig als Schriftführerin. Das Amt der Beisitzerinnen besetzen weiterhin Brigitte Gutgsell und Silvia Giesin. Kassierer Nicolas Ehrhard sowie die Kassenprüferinnen Kati Dischinger und Heidi Vetter wurden ebenfalls für die kommende Amtsperiode wiedergewählt.
Der Vorstand freut sich über weitere Ehrenamtliche. „Wir wollen den Verein gerne verjüngen“, so Ehrhard. Dies sei jedoch sehr schwierig, beschreibt sie die bisherige Suche nach neuen Mitstreitern.