Neuenburg Manche Schüler verzweifeln am Fach Mathematik

Weiler Zeitung
Die Initiatoren und Unterstützer des Projekts (v. l.): Markus Sauter (Förderverein Werkrealschule), Walter Spindler (Lions-Club Müllheim), Dr. phil. Thomas Royar (Leiter des ZTR), Cordula Hoffmann, (Konrektorin der Werkrealschule) und Thomas Vielhauer (Rektor des Schulverbundes)Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Bildung: Mathias-von-Neuenburg-Werkrealschule bietet Unterstützung bei Rechenschwäche

Neuenburg am Rhein. „Rechenschwäche den Garaus machen“, dieses Ziel hat sich ein im Schuljahr 2020/21 gestartetes Projekt an der Mathias-von-Neuenburg-Werkrealschule gesetzt, heißt es in einer Mitteilung der Schule.

Wie viele Kinder leiden unter schlechten Noten in Mathematik, wie viele verzweifeln an dem schwierigen Fach? Oft ist Mathematik das Fach, an dem die Geister sich scheiden, das über Versetzung oder Nichtversetzung entscheidet oder einfach nur den Spaß an der Schule verdirbt. Formeln und Graphen, ein Buch mit sieben Siegeln. Viele Schüler hangeln sich so durch, lernen fleißig und bauen auf den Grundlagen auf – das kleine Einmaleins kann ja jeder, auch Hinzufügen und Abziehen ist nicht so schwer. So sollte man denken.

Doch für manche Schüler sind auch einfachste Rechenschritte nicht nachvollziehbar, weil ihnen die Grundlagen fehlen. Das einfachste Verständnis für Zahlen zum Beispiel. Oder weil sie mit falschen Strategien arbeiten, die bis zu einem gewissen Punkt noch weiterhelfen, aber irgendwann komplett in die Irre führen. Und dann ist Schluss. Dann hilft alles Lernen nichts, sie kommen nicht weiter, werden als faul, ja gar als dumm abgestempelt – und leiden doch unter nichts anderem, als an einer Rechenschwäche, heißt es weiter.

Wenn diese frühzeitig erkannt und behoben wird, dann stellen sich auch in Mathematik wieder Erfolgserlebnisse ein, die Schule macht wieder Spaß. Inzwischen ist übrigens bekannt, dass etwa 25 Prozent aller Menschen an einer solchen Rechenschwäche leiden.

An der Mathias-von-Neuenburg-Werkrealschule werden seit diesem Schuljahr die Fünft- und Sechstklässler auf Rechenschwäche getestet und, im Falle eines Befundes, in ganz kleine Gruppen eingeteilt. Vier gibt es inzwischen. Diese werden – sobald wieder Präsenzunterricht stattfindet – von Mitarbeitern des Zentrums für Therapie von Rechenschwäche (ZTR) Freiburg/Müllheim unter der Leitung von Dr. phil. Thomas Royar speziell gefördert, mit dem ausgewiesenen Ziel, sie für den Mathematikunterricht fit zu machen. Eine einmalige Chance, die der „normale“ Unterricht nicht leisten kann, teilt die Schule mit.

Die Kosten für die vier Gruppen werden von der Stiftung der Volksbank Breisgau-Markgräflerland (Teilhabe und Integration), von dem Schulförderverein der Mathias-von-Neuenburg-Werkrealschule, von der Schöpflin-Stiftung Lörrach sowie vom Lions-Club Müllheim-Neuenburg übernommen. Der Lions-Club, bei der Vorstellung des Projekts vertreten durch seinen Präsidenten Walter Spindler, übernimmt zudem die Förderung der schwächsten Gruppe bis zu deren endgültiger Reintegration in den laufenden Unterricht.

So wird aus dem Stolperstein Mathematik für diese Schüler vielleicht einmal das Lieblingsfach Mathematik – denn, so erklärt Dr. Royar, eine Rechenschwäche könne durchaus mit mathematischer Hochbegabung einhergehen. Wird sie rechtzeitig erkannt und therapiert, steht einer mathematischen Laufbahn nichts mehr im Wege. Oder zumindest guten Noten im Fach Mathe.

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