Neuenburg Mit Pauken und Trompeten

Jutta Schütz

Blasmusik: Musiker und Publikum genießen das Jahreskonzert der Trachtenkapelle Steinenstadt

Nach drei Jahren erzwungener Konzert-Abstinenz spielte die Trachtenkapelle Steinenstadt beim Jahreskonzert furios auf: Das Motto hieß „Britische Inseln“. Unter dieser Überschrift erklangen in der proppenvoll besetzten Baselstabhalle Märsche, Film-, Pop- und Rock-Hits sowie stimmungsvolle Traditionals.

Von Jutta Schütz

Neuenburg-Steinenstadt - Das Publikum war hin und weg und ließ sich von der Spielfreude des Jugendorchesters und des Aktivorchesters sowie vom Esprit des Dirigenten Max Jordan sofort mitreißen. Jeder Titel, die Solisten und die Performances der Register erntete donnernden Applaus. Durchs Programm führten als „touristische und musikalische Reisebegleiter“ Marianne Koch und Fabian Bingert.

Den Start machte das in den letzten drei Jahren trotz aller Lockdown-Probewidrigkeiten deutlich gewachsene Jugendorchester: Mit dem flotten Titel „From Now On“, gefolgt vom Hit „We Know The Way“ aus dem Disney-Film „Moana“ starteten die jungen Musiker in den Konzertabend. Mit dem bekannten Jazz-Standard „Satin Doll“ von Duke Ellington und Billy Strayhorn ging es musikalisch zurück in die 50er Jahre. Und noch einmal Disney: Für die Interpretation der 2018 mit dem Oscar für die beste Filmmusik ausgezeichnete lyrische Komposition „Remember Me“ aus dem Animationsfilm „Coco“, gab es besonders viel Beifall. Klar, dass eine Zugabe von den jungen Musikern gefordert wurde. Das Jugendorchester spielte den erfrischend fröhlichen Melodienmix „Lebe den Augenblick“.

Jugendorchester gläzt mit Beatles-Melodien

Die Reise auf die britischen Inseln begann das Aktivorchester mit dem imposanten Marsch „Pomp and Circumstance No.4“ von Edward Elgar. In den Weltkriegen wurde der Marsch von Orchestern als Lied der Freiheit einstudiert, in der heutigen Zeit sei es den Musikern ein Bedürfnis, mit dem Spielen dieser Komposition die Botschaft der Freiheit zu vermitteln, erklärte Marianne Koch. Michael Gleisner hatte „The King’s Castle“ eigentlich dem Schloss Neuschwanstein zugeeignet. Die Trachtenkapelle münzte die Komposition mit ihren verträumten, aber auch marschähnlichen Passagen als passend für das uralte Edinburgh Castle um.

Der konzertante Teil des Abends endete mit Jan van der Roosts mitreißendem Konzertmarsch „Arsenal“. Hier gab es von den Reiseführern den Verweis auf das Londoner Stadtviertel „Royal Arsenal“, einst mit Sitz einer Waffenfabrik, und natürlich den Fußballclub „FC Arsenal“.

Im zweiten Konzertteil zogen Musiker und Dirigent dann eine bekannte Melodie nach der anderen aus dem Ärmel – sehr zur Freude der Gäste. Der Soundtrack aus dem Robin-Hood-Film „König der Diebe“ ging ins Ohr, zur lebendig-fröhlichen „Irish Suite – The Irish Washerwoman“ mit traditionellen, von dominanten Glockenspiel-, Flöten- und Klarinettenklängen untermalten Melodie, hätte wohl manches Paar im Saal gerne mitgetanzt.

Auf den Spuren der Beatles in Liverpool

In Liverpool trat das Orchester mit den „Liverpool Sound Collections“ imaginär in der Beatles Residenz des „Cavern Club“ auf. Beifallsstürme gab es nach „The House of the Rising Sun“, „World Without Love“ und dem Ohrwurm „Don’t Let Me Be Misunderstood“.

In Dublin machte das Orchester Station mit einem Medley mit fünf irischen Volksliedern, darunter dem Tanz „Star of the County Down“, dem melancholisch vertonten, berühmten William Butler Yeats Gedicht „Down by the Sally Gardens“ und dem hochbeliebten „Drunken Sailor“. Hier traten übrigens Aktivmusiker als Shanty-Chor in Aktion. Beim „Queen Medley“, angelehnt an das berühmte Hyde-Park Konzert der Band mit 150 000 Fans, zeigte die Trachtenkapelle was sie rockmäßig drauf hat. „Don’t Stop Me Now“, „We Are The Champions“, „I Was Born To Love You“ und „We Will Rock You“, begleitet vom rhythmischen Stampfen und Klatschen des Publikums – Freddie Mercury hätte seine Freude gehabt – verleiteten die Musikfans zu Bravo-Rufen, anerkennenden Pfiffen und lautstarken Zugabe-Rufen.

Jordan ließ sich nicht lange bitten: Mit der Aufforderung ans Publikum „Let’s groove“ gab es ein temporeiches Medley der amerikanischen Soul und Funk Band „Earth, Wind and Fire“ zu hören. Damit aber nicht genug: Zur Freude der Gäste erklangen anschließend noch einmal einzelne Titel von „Queen“.

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