^ Neuenburg: Nach neun Generationen Manegenluft gibt man nicht auf - Kreis Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Neuenburg Nach neun Generationen Manegenluft gibt man nicht auf

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Alex Kaiser mit Aladin, Ivan & Co Foto: Saskia Scherer

Zwangspause: Zirkusfamilie Edmund Kaiser weiß nach ihrem Neuenburger Gastspiel nicht, wohin / 30 Tiere wollen ernährt sein

Neuenburg am Rhein -  Der Zirkus ist in der Stadt und darf nicht spielen: Vor dieser Situation steht der Zirkus Edmund Kaiser. Nach Gastspielen in Weil am Rhein (wir berichteten) und Neuenburg sollte es eigentlich für die Zirkusfamilie weiter in den Freiburger Stadtteil Opfingen gehen.

Aber im Zuge des erneuten Corona-Lockdowns sind auch alle für November geplanten Gastspiele Makulatur. Hinzu kommt, dass der Zirkustross mit seinen 15 Mitarbeitern und 30 Tieren laut einem Schreiben der Stadt Neuenburg zum gestrigen Montag eigentlich den derzeitigen Standort an der Breisacher Straße räumen müsste, wie Selina Kaiser sagt. „Das Gelände wird von einem Landwirt als Pferdekoppel benutzt“, legt die Tochter des Zirkusleiters Edmund Kaiser dar.

Allerdings wisse man in der Zirkusfamilie, die in neunter Generation aktiv ist, derzeit schlichtweg nicht, wohin man sich wenden könne. „Die Stadt Neuenburg sagt, dass wir für die Zeit bis zum 2. November noch eine Kaution von 750 Euro zahlen sollen. Hinzu kommt, dass wir während der ersten Zwangspause von März bis August in Endingen am Kaiserstuhl festgesessen sind und es aus dieser Zeit finanzielle Verpflichtungen gibt“, sagt Selina Kaiser. Sie macht auch deutlich: „Wir wollen hier nicht bleiben, aber derzeit haben wir keine Alternative.“

Diese Entwicklung sei umso schmerzlicher, als der Zuspruch deutlich gezeigt habe, wie sehr die Menschen sich in der Corona-Zeit nach Abwechslung sehnen. „Die Menschen interessieren sich für den Zirkus, und sie sehnen sich danach, rauszukommen und Abwechslung vom Alltag zu haben“, sagt sie.

Sie appelliert an alle Zirkusinteressierten, die 15-köpfige Familie sowie die 30 Tiere, unter ihnen Kamele, Dromedare, Esel und Pferde, mit Geld- und Sachspenden zu unterstützen. „Alles ist willkommen, von Lebensmitteln bis zum Heu“, sagt sie. Denn eines steht fest: „Aufgeben kommt nicht infrage, egal, wie schwer es wird.“ Wer den Zirkus Edmund Kaiser unterstützen will, kann sich unter Tel. 0174 / 764 18 00 melden oder beim Zirkus, der an der Breisacher Straße beim Kreisverkehr Richtung Zienken steht, vorbeischauen.

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